Willkommen, Florian Waldmünchen 30/1!

24.07.2024
Feuerwehr
Auslieferung der neuen Drehleiter der Firma Rosenbauer

Über 100 Interessierte empfangen die DLK

 

Dass die Stadt Waldmünchen so viel Geld für ein Fahrzeug ausgibt, kommt äußerst selten vor. Ebenso selten ist auch die Ankunft einer neuen Drehleiter. Und so war es nicht verwunderlich, dass am Abend des 24. Juli 2024  zahlreiche Schaulustige die Feuerwache in Waldmünchen belagerten, um einen ersten Blick auf das neue Einsatzfahrzeug zu erhaschen und seine Ankunft ordentlich zu feiern. Mit dieser Anschaffung wird die nun 34 Jahre alte Drehleiter der Firma Magirus durch das neue Modell der Firma Rosenbauer ersetzt.

Der Waldmünchner Stadtrat hatte bereits im Herbst 2021 die Anschaffung einer neuen Drehleiter beschlossen. Gleichzeitig wurde vereinbart, baugleiche Modelle auch für die Städte Bad Kötzting und Furth im Wald anzuschaffen, um dadurch einen Fördersatz zu erzielen. Nach der erforderlichen Ausschreibung hatte die Firma Rosenbauer schließlich den Zuschlag erhalten. Anfänglich war erst mit einer Auslieferung gegen Ende des Jahres gerechnet worden, dieser Zeitpunkt verschob sich dann aber nach vorne. Nachdem die Bad Kötztinger ihre Drehleiter bereits vor vier Wochen im Werk in Karlsruhe abholen konnten, machten sich nun die Waldmünchner auf den Weg dorthin. Die Abnahme des gut 800.000 Euro teuren Hubrettungsfahrzeuges fand den ganzen Tag über im Werk in Karlsruhe statt, hieran beteiligte sich auch Geschäftsführer Rainer Wagner. Gleichzeitig machten sich am Montag weitere Maschinisten der FFW Waldmünchen auf nach Karlsruhe, um am Dienstag und Mittwoch an der zweitägigen umfangreichen Einweisung in das Gefährt teilnehmen zu können. Denn der Umgang mit der modernen Technik will nicht nur gelernt sein, er muss auch an die übrige Einsatzmannschaft der FFW Waldmünchen weitergegeben werden. Das klappte alles reibungslos und die Waldmünchner konnten sich bestens in die Einzelheiten der Drehleiter einarbeiten. So wurde am Mittwochmittag die Heimreise aus Karlsruhe zusammen mit dem neuen Einsatzfahrzeug angetreten. Für den Abend wurde die Ankunft erwartet und hierzu hatte die Wehr dann nicht nur ihre Mitglieder, sondern auch die Vertreter der Stadt sowie die Landkreis-Feuerwehrführung eingeladen. Auch die FFW Geigant kam mit ihrem neuen Fahrzeug, welches in der vergangenen Woche in Empfang genommen werden konnte.

Gegen 19.30 Uhr wurde die neue Drehleiter mit Blaulicht und Martinshorn von den übrigen Fahrzeugen der Wehr empfangen. Zahlreiche Schaulustige versammelten sich vor der Feuerwache, um die Ankunft mitzuerleben und um gleich die ersten Bilder von der Drehleiter zu machen. Die FFW Waldmünchen hatte zu einem Empfang im Innenhof eingeladen, nachdem „Florian Waldmünchen 30/1“ (so der Funkrufname) in Stellung gebracht wurde. Vorsitzender Benjamin Schlegl dankte für den großen finanziellen Kraftakt der Stadt Waldmünchen und rief in Erinnerung, dass die Drehleiter nicht nur Waldmünchen, sondern dem ganzen Altlandkreis Waldmünchen zugutekomme und damit die Sicherheit noch ein Stück weit erhöhe. „Vergessen wir bei all diesem Aufwand nicht, dass das Ganze ehrenamtlich geleistet wird. Ohne unsere Einsatzkräfte wären die 800.000 Euro in den Sand gesetzt“, so Benjamin Schlegl. Und 1. Kommandant Michael Bierl blickte zurück auf die Anschaffung von vor 34 Jahren: „Im Jahr 1990 wurden durch die gleichen Städte drei Drehleitern angeschafft, nunmehr wiederholt sich diese Geschichte.“ Der Fuhrpark der FFW Waldmünchen verjüngere sich damit von 18,75 Jahren auf nunmehr zirka 14 Jahre. In den kommenden Wochen würde die Einsatzmannschaft umfangreich auf die neue Drehleiter geschult und dann in Dienst gestellt.

Bei der Rohbaubesprechung war Bürgermeister Markus Ackermann selbst in Karlsruhe mit dabei und nunmehr dankte er dem Team der Beschaffung für die viele Arbeit und den Zeitaufwand: „Hier waren absolute Profis am Werk, die sich bis ins kleinste Detail eingearbeitet hatten und die mit Blick auf die Anforderungen das absolut Notwendige wollten, aber eben auch nicht mehr.“ KBI Norbert Auerbeck gratulierte zum neuen Einsatzfahrzeug und dankte insbesondere der Stadt für diese Investition. Schließlich waren es Stadtpfarrer Wolfgang Häupl und Diakon Alfons Eiber, welche der neuen Drehleiter gleich den kirchlichen Segen erteilten. Pfarrer Häupl erinnerte sich dabei zurück an seine Zeit als Kaplan in Waldmünchen und an einen Einsatz in der Nachbarschaft, wo noch die ganz alte Drehleiter zum Einsatz kam und per Hand gekurbelt werden musste. Er freute sich, dem neuen Fahrzeug den Segen erteilen zu können, und machte dies dann auch ausführlich. „Möge die Drehleiter ihren Dienst erfüllen und mögen die Einsatzkräfte stets wohlauf von den Einsätzen zurückkommen“, so sein Wunsch.

Und dann lud Vorsitzender Benjamin Schlegl zu einer Brotzeit ein und dazu, die neue Drehleiter ausführlich zu inspizieren. Dies setzten die vielen Gäste dann auch um, und Bürgermeister Markus Ackermann war auch der erste, der die Fahrt im Drehkorb, der nun bis zu fünf Personen fassen kann, wagte, zusammen mit den beiden Verantwortlichen der FFW Waldmünchen. An dem Abend gab es noch viele weitere Testfahrten mit dem Korb, und natürlich viele Erklärungen von den ehrenamtlichen Einsatzkräften, die bereits in das Fahrzeug eingewiesen waren.

 

Die offizielle Einweihung der neuen Drehleiter wird die FFW Waldmünchen zusammen mit den Wehren im Inspektionsbereich, den Waldmünchner Vereinen und der Bevölkerung im kommenden Jahr am 08./09. Juni 2025 (Pfingsten) ganz groß in der Festhalle feiern.