Weiterbildung im Bereich Absturzsicherung
Für schwierige Einsatzlagen gewappnet
Die Fachausbildung im Bereich Absturzsicherung wird bei den Feuerwehren im Landkreis Cham seit einigen Jahren stark forciert. Und deshalb fand für alle Kräfte im KBI-Bereich Waldmünchen am 2. Oktober 2021 die jährliche Pflichtweiterbildung in der Feuerwache Waldmünchen statt. Dabei wurden verschiedenste Szenarien wiederholt und auch neu beübt.
In diesem Jahr sollte die Pflichtübung in Waldmünchen stattfinden und so hatte sich das Ausbilderteam eine „Absturzsicherungs-Rallye“ im Bereich der Dreifachturnhalle mit den dortigen Schulen ausgedacht. Jährlich werden neue Fachkräfte im Landkreis Cham ausgebildet und diese müssen mindestens eine Übung pro Jahr vorweisen können. Insgesamt 15 Feuerwehrkräfte kamen in die Feuerwache Waldmünchen, um zusammen mit den Ausbildern Christopher Dimpfl, Michael Beer und Benjamin Schlegl nicht nur unterschiedliche Knoten zu wiederholen, sondern auch neue Techniken kennenzulernen. Aber zunächst galt es im Gerätehaus, wieder Routine bei Seilführung & Co zu bekommen, was in knapp einer Stunde dann abgehackt werden konnte. Anschließend ging es für die Fachkräfte zum Bereich rund um die Dreifachturnhalle. Dort waren auf dem großen Gelände insgesamt vier Stationen aufgebaut, welche die Wehrmänner in vier Gruppen aufgeteilt zu absolvieren hatten. In diesem Jahr wurde besonders viel Wert auf eigenverantwortliches Handeln gelegt und so waren zwei Stationen ohne Ausbilder. Am zeitaufwändigsten ist der Vorstieg, welcher im Schulhof an zwei Stationen mit Steckleitern aufgebaut war. Jeder musste sich nach oben sichern und dann von oben mit der Technik „Selbstrettung“ abseilen. Das Wissen aus früheren Lehrgängen war noch gut vorhanden und so meisterten alle die Aufgabe gut. An einer weiteren Station wurde das zügige Anlegen der zusätzlichen Schutzausrüstung geübt und sollte von jeder Gruppe zeitlich abgenommen werden. Erfreulicherweise brauchte die schnellste Einsatzkraft gerade einmal 2:12 Minuten, um sich komplett auszurüsten. An der dritten Station war ebenfalls kein Ausbilder anwesend, hier sollte mit Hilfe von einfachen Mitteln ein Flaschenzug gebaut werden, um eine 50-Kilogramm-Last mit zwei Fingern zu heben. Und auf der letzten Station musste die Feuerwehrler einen Leiterhebel bauen, um eine Person in horizontaler Lage aus dem ersten Obergeschoss zu retten.
Bei der abschließenden Besprechung in der Feuerwache Waldmünchen bescheinigten die Ausbilder allen Teilnehmern ein solides Wissen und hoben den Praxisbezug der Übungen hervor. KBI Norbert Auerbeck konnte allen schließlich eine Teilnahmebescheinigung als Nachweis überreichen. Er dankte für die geopferte Freizeit und resümierte: „Vor einigen Jahren hatte die Absturzsicherung noch wenig Bedeutung. Heute aber wissen wir von der Bedeutung der Eigensicherung und auch von schwierigen Einsatzlagen, für welche es entsprechendes Fachwissen braucht.“ Die Jahresübung endete mit einem gemeinsamen Mittagessen in der Feuerwache.
Die Teilnehmer kamen aus diesen Feuerwehren:
Geigant, Schönthal, Sinzendorf, Irlach, Rötz, Waldmünchen, Roding