Unsere Feuerwehr in Zahlen im Jahr 2024
Fuhrpark ist stark verjüngt
Ein wahrer Aktivposten ist die Feuerwehr Waldmünchen im Stadtgeschehen. Dies wurde bei der Jahreshauptversammlung am 17. Januar mehr als deutlich. Die Wehr ist in vielen Bereichen engagiert und konnte im letzten Jahr die neue Drehleiter und einen Einsatzleitwagen in Betrieb nehmen. Und schon an Pfingsten veranstaltet die Wehr ein großes Fest in der Festhalle, wenn die neuen Fahrzeuge geweiht und das 160-jährige Jubiläum gefeiert wird.
„Hinter uns liegt ein weitgehend normales Feuerwehr-Jahr, wobei das natürlich bei 122 Einsätzen, weit über 100 Terminen und einer riesigen Anzahl an Helferstunden alles andere als normal ist. Es vergeht so gut wie kein Tag, an dem nicht irgendwer in der Feuerwache ist und sich um etwas kümmert. Die Wache ist quasi fast eh immer besetzt“, so Vorsitzender Benjamin Schlegl in seinen einleitenden Worten. Viele Ehrengäste konnte er zur Versammlung begrüßen, darunter KBI Norbert Auerbeck, KBM Andreas Bierl sowie Bürgermeister Markus Ackermann. Von Seiten anderer Hilfs- und Sicherheitsorganisationen folgten Polizeihauptkommissar Stefan Iglhaut, BRK-Bereitschaftsleiter Dieter Müller sowie Wasserwacht-Vorstand Andreas Dietl der Einladung. Nach dem Totengedenken zog der Vorsitzende eine Bilanz über das abgelaufene Kalenderjahr. Ein jeder habe seine Stärken und Fähigkeiten einbringen können und so sei im letzten Jahr vieles auf die Beine gestellt worden. Man habe viele tolle Veranstaltungen organisiert und sei letztlich dadurch auch in der Lage, einen neuen Mannschaftstransportwagen zu finanzieren. Im Jahr 2024 konnten insgesamt neun neue Mitglieder in die Waldmünchner Wehr aufgenommen werden. Trotz fünf Todesfällen und sechs Austritten habe man die Mitgliederzahl fast stabil bei 518 halten können. Gleichzeitig warb der Vorsitzende darum, neue Mitglieder zu gewinnen, bei einem erschwinglichen Jahresbeitrag von 16 Euro. Als besondere Höhepunkte im Vereinsgeschehen nannte er das Hallenfest, das Maibaumfest, die Teilnahme am Gründungsjubiläum der befreundeten FF Pflugdorf-Stadl sowie eine Reise nach Combourg. Die Versteigerung des bisherigen Mehrzweckfahrzeuges habe unglaubliche 20.000 Euro eingebracht, worüber alle mehr als erstaunt waren. Die Wehr sei das ganze Jahr über in zahlreichen Aktionen, Übungen und Einsätzen gefordert. Deshalb bedankte sich Benjamin Schlegl genauso wie Kommandant Michael Bierl bei allen Aktiven, den Jugendbetreuern, dem Gerätewart und bei allen Ausschussmitgliedern. Stadtverwaltung, Stadtrat und Bürgermeister sowie den Führungskräften dankte er für die Unterstützung.
Die Seite der aktiven Truppe bilanzierte sodann Kommandant Michael Bierl und er berichtete von insgesamt 122 Einsätzen (2023: 145), darunter finden sich 21 Brandeinsätze, 94 Technischen Hilfeleistungen, fünf Gefahrstoffeinsätze und zwei Katastrophenschutz-Einsätze. Die meisten Einsätze waren dabei im Juli zu verzeichnen. Ein Schwerpunkt wurde auf die Aus- und Fortbildung der Einsatzkräfte gelegt. „Hier sind gleich 64 einzelne Schulungsmaßnahmen verzeichnet, außerdem wurde gleich 13 Mal eine Feuerwehrschule besucht“, so Michael Bierl. Natürlich gab es auch einen Rückblick auf besonders markante Einsätze und hier stachen Brände in Untergrafenried und in der Lommerstraße, eine Pferderettung sowie ein Verkehrsunfall mit einem LKW bei Sinzendorf hervor. Anhand von Bildern konnte auf die wichtigsten Ereignisse im Einsatzbereich zurückgeblickt werden. Die Aktiven haben insgesamt 8.600 Einsatz-, Übungs- und Arbeitsstunden absolviert. Mit den Einsatzfahrzeugen wurden über 16.710 Kilometer zurückgelegt. Der Fuhrpark verjüngte sich dank der Investitionen der Stadt auf ein Durschnittsalter von 12,2 Jahren (2014: 25,6 Jahre). Aber Kommandant Bierl blickte auch auf die kommenden Monate, wenn nämlich der neue Mannschaftstransportwagen ausgeliefert wird und die Digitalfunk-Pager verteilt werden. Außerdem möchte die Wehr auch einen neuen Akku-Rettungssatz beschaffen, was der Feuerwehr-Verein finanzieren wird. Der Vorsitzende selbst berichtete von über 5.000 Euro, welche in Ausrüstung und Gerätschaften investiert wurden. Ein großer Punkt, der abgearbeitet und mitfinanziert werden konnte, war die Anschaffung von Tagesdienstkleidung, worum sich Eduard Deml sehr zeitintensiv kümmerte.
Der Jugendbereich wird von Jugendwart Martin Hiob und seinem Team organisiert und geleitet. Er berichtete von 38 Übungstagen und 900 Stunden in der Jugendarbeit und zeigte anhand von Bildern auf, dass die Jugendgruppe sich auch in anderen Bereichen gut einbringe. Auch die Damengruppe brachte sich bei diversen Veranstaltungen bestens ein. Im Kassenbericht von Florian Malterer waren mehr Einnahmen als Ausgaben zu verzeichnen. Der Verein stehe derzeit auf einer guten finanziellen Basis. Der Vorsitzende erinnerte aber daran, dass mit Blick auf beschlossene Finanzierungen und mit Blick auf die große Fahrzeugweihe eine solide Basis wichtig sei. Kassenprüfer Martin Kreuzer bescheinigte den beiden Kassenwarten eine einwandfrei geführte Kasse, so dass einstimmig die Entlastung erfolgen konnte.
In den Grußworten hatte Bürgermeister Markus Ackermann wieder viel Lob für die Stützpunktwehr dabei. Die FFW Waldmünchen sei in allen Bereichen innovativ, kompetent und professionell aufgestellt. Er sei entspannt, weil die Wehr eine gute Arbeit leiste und er hierüber Bescheid wisse. „Wir haben ein kollegiales und partnerschaftliches Miteinander. Und die Flotte ist nun in einem akzeptablen Alter.“ Ackermann sah aber auch den gesellschaftlichen Nutzen der Wehr in einer Welt, die oftmals nur schwer beeinflussbar sei. „Wir können aber unser Umfeld gestalten und beeinflussen, durch Engagement und Hilfesbereitschaft, indem wir nicht nur an uns, sondern auch an andere denken“, so das Stadtoberhaupt. KBI Norbert Auerbeck widmete sich der Jugendarbeit und sah diese als unverzichtbares Instrument für die Nachwuchsgewinnung. „Wir hatten ein ganz normale Einsatzjahr, in welchem wir möglichst viele Lehrgänge anbieten konnten.“ Sein Kollege KBM Andreas Bierl wiederum sah den vorbeugenden Brandschutz als das wichtigste Mittel, um im Ernstfall gerüstet zu sein. „Die neue Drehleiter wenn nur ein Leben rettet, dann war es schon den Preis wert.“ Den Dienst der Wehren müssten auch die Bürger entsprechend wertschätzen. Für die Polizeistation sprach Polizeihauptkommissar Stefan Iglhaut, der das gute Miteinander betonte und der daran erinnerte, dass so eine gute Zusammenarbeit außerhalb des Landkreises Cham nicht überall zu finden sei. Er unterstrich außerdem, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte überhaupt nicht toleriert werde. Zuletzt war es Dieter Müller, der die Grußwurte des BRK überbrachte und der insbesondere für die Unterstützung beim letztjährigen Jubiläumsfest dankte. Die Versammlung endete schließlich mit einem Blick auf kommende Termine, wo die Fahrzeugweihe an Pfingsten einen großen Höhepunkt darstellen wird.