Jahresbericht für 2020 hat 54 Seiten
"Ein Virus schränkt zwar unsere Laufleistung ein, bringt uns aber nicht zum Stillstand"
Auch in diesem Jahr konnte die Übergabe des Jahresberichts an Bürgermeister Markus Ackermann durch die Feuerwehr Waldmünchen nicht im gewohnten Rahmen stattfinden, sondern nur in einem kleinen Kreis. Dennoch wurde auch im Jahr 2020 deutlich: Die FFW Waldmünchen hatte trotz Pandemie nicht nur zahlreiche Einsätze, sondern doch auch etliche weitere Veranstaltungen und Termine. Der Jahresbericht dokumentiert das Corona-Jahr auf eindrucksvollen 54 Seiten.
„Ein Virus schränkt uns zwar in unserer Laufleistung ein, aber es bringt uns nicht zum Stillstand“, so war das Resümee von Vorsitzendem Benjamin Schlegl zum abgelaufenen Feuerwehr-Jahr. Er dankte für den Termin zur Übergabe des umfangreichen Berichts, denn damit werde die Arbeit der Wehr einem breiten Publikum zugänglich. Gleichzeitig bedauerte er, dass wegen dem Infektionsgeschehen keine weiteren Blaulichtorganisationen eingeladen werden konnten. Der Jahresbericht falle mit 54 Seiten etwas kleiner aus, „aber dennoch erfüllt es mich mit Stolz, was die FFW Waldmünchen im Jahr 2020 alles bewegen konnte“, so Schlegl. Sicherlich habe das Vereinsleben gelitten, ebenso der Übungs- und Ausbildungsbetrieb. Aber zumindest sei in den eigenen Reihen bislang kein Infektionsgeschehen feststellbar gewesen. Er sprach daher den Wehrmitgliedern einen großen Dank für die Disziplin aus, auch bei der Abarbeitung der Einsätze.
In seinem weiteren Bericht griff der Vorsitzende zwei Punkte heraus, welche für ihn im Jahr 2020 besonders wichtig waren: Zum einen konnte die Digitalisierung der Wehr ein ordentliches Stück weit vorangebracht werden. So wurde noch vor Beginn der Pandemie die Medienausstattung im Lehrsaal grundlegend erneut, was der Ausbildung im gesamten KBI-Bereich zugutekommt. Im Mai dann wurde auch noch die Plattform MS Office 365 eingeführt und alle Ausschuss-Mitglieder mit einem eigenen Account ausgestattet. Seitdem findet der Informationsaustausch größtenteils über die Plattform statt. Zum anderen ging der Vorsitzende auf die vielen Anschaffungen im Jahr 2020 ein. Man habe Feuerwehr-Ausrüstung in Höhe von 36.000 Euro mitfinanziert. Für den Verein war dies eine einmalig große Geldmenge für das Ziel, bestmögliche Hilfe für die Bevölkerung zu bieten. „Ich glaube, es gibt nur wenig Vereine, die eine derart hohe Gemeinnützigkeit vorweisen können. Wir machen das aus Überzeugung für unsere geliebte Heimat“, so der Vorsitzende. Er dankte in diesem Zusammenhang aber auch allen Spendern, welche die Wehr unterstützt hätten. Trotz Digitalisierung und Homepage sei ein gedruckter Jahresbericht nach wie vor unverzichtbar, da er die Geschichte der Wehr und auch der Stadt dokumentiere. Auch in diesem Jahr kümmerte sich Feuerwehrmitglied Matthias Heimann um die gesamten Arbeiten bis hin zum Druck durch die Firma Druckerei Fuß.
Beim Durchblättern des Jahresberichts waren für alle Anwesenden sofort erkennbar, dass es trotz Corona viele Termine gab: Feuerwehrball, Besuch von Hasici Klenci, Kesselfleisch-Drive-In, Kinderferienfreizeit, Preisverleihung IF-Star und „7 x Blaulicht in Waldmünchen“. Ähnliches konnte auch Kommandant Stefan Nachtmann berichten, der von 87 Einsätzen sprach, darunter auch prägende Unglücksfälle wie der Brand am Perlsee oder aber die vielen und zum Teil schweren Verkehrsunfälle. Diese sind mit Text und Bildern eindrucksvoll dokumentiert. „Wir waren auch nicht faul und haben geübt, soweit das eben ging“, so Nachtmann. Davon zeugen nicht nur fünf Leistungsprüfungen, sondern auch Großübungen am Perlsee oder im Bereich der Absturzsicherung. Und dann stach noch ein Punkt aus dem Jahresbericht: Es gab zahlreiche Neuanschaffungen bei der Wehr. Zwei Abrollbehälter wurden ausgeliefert, ebenso diverse Rollwägen, außerdem Material für die Absturzsicherung, ein Pavillon und Funktionswesten. „Es war ein Jahr, in welchem wir echt viel bekommen haben. Wegen Corona müssen wir hier noch vermehrt schulen“, bilanzierte der Feuerwehr-Chef.
Schließlich wollte Vorsitzender Benjamin Schlegl noch die Feuerwehr-Jugend ansprechen. Denn die Jugendgruppe hat die Pandemie am härtesten getroffen, es gab nur 10 Übungstage von normalerweise rund 50. Hier haben alle die Sorge, dass die zu lange Abwesenheit von der Feuerwehr ihre Spuren hinterlassen könnte, denn eigentlich habe man eine sehr starke Jugend, was auch der Übertritt von sechs Jugendlichen in die Aktive Mannschaft im vergangenen Jahr beweise.
Für Bürgermeister Markus Ackermann hat die FFW Waldmünchen das Pandemiejahr bestmöglich gestaltet, indem digitale Möglichkeiten geschaffen und sich bestmöglich fortgebildet wurde. Die neue Ausrüstung sei absolut gerechtfertigt, denn nur damit sei gute Hilfe möglich. „Ihr habt auch den Mannschaftsgeist erhalten, es sind immer genügend Leute bei den Einsätzen da. Die Sicherheit in Waldmünchen wurde gewährleistet, kompetent und souverän, so wie eh und je.“ Der Jahresbericht sei ein eindrucksvolles Zeugnis und ein Nachschlagewerk ähnlich wie der Heimatbote. Er gratulierte dem Ersteller Matthias Heimann zu diesem Werk und dankte auch für die gute Zusammenarbeit mit anderen Wehren, „ganz ohne Kirchturmdenken“. Er informierte die Wehrführung ganz aktuell über den Sachstand bei der Anschaffung einer neuen Drehleiter und über den Wegfall der finanziellen Beteiligung der Feuerwehrvereine bei der Handyalarmierung. „Wir wissen, was ihr leistet, und wollen Euch bestmöglich unterstützen.“ Sein letzter Dank galt Christian Philipps von der gleichnamigen Bäckerei, der mit seiner Spende den Druck von 70 Exemplaren des Jahresberichts ermögliche. Die heimische Wirtschaft sei damit eingebunden und zeige Solidarität und Wertschätzung. Diesem Dank schloss sich auch Benjamin Schlegl an, der erwähnte, dass sich der Unternehmer nicht lange habe bitten lassen müssen. Für Christian Philipps war dies eine Selbstverständlichkeit: „Ich habe das große Ganze im Blick und wir bringen uns als Unternehmen gerne ein.“