Gemeinschaftsübung bei Schäferei

11.07.2023
Sechs Wehren übten auf drei Stationen

Eine Übung der etwas anderen Art

 

Mehrere Feuerwehren haben am Abend des 11. Juli 2023 im Rahmen einer kleinen Stationsausbildung über den Tellerrand hinaus geblickt und insbesondere das Vorgehen bei größeren Einsatzlagen besprochen. Die Feuerwehr Waldmünchen stellte dabei auch ihren neuen Einsatzleitwagen vor, der ein Unterstützungsangebot bei größeren Einsätzen sein soll.

 

Für die Ausarbeitung der Übung zeichnete sich die Feuerwehr Schäferei-Kümmersmühle verantwortlich und als Treffpunkt wurde eine kleine Waldlichtung in der Nähe der Straße nach Untergrafenried ausgewählt. Die elf Feuerwehren im KBM-Bereich von KBM Andreas Bierl möchten mindestens einmal pro Jahr zusammen üben und dabei besondere Objekte unter die Lupe nehmen. Dieses Mal aber stand kein Objekt im Vordergrund, sondern eine kleine Stationsausbildung für die Feuerwehren Ast, Höll, Schäferei, Spielberg, Untergrafenried und Waldmünchen, um das eigene Wissen zu erweitern. KBM Andreas Bierl betonte die Notwendigkeit, sich mit dem Material und den Fahrzeugen auch der anderen Wehren auseinanderzusetzen: „Es kann Situationen geben, da ist eine andere Feuerwehr auf Unterstützung angewiesen, und dann sollte es trotzdem klappen.“ Gerade deshalb sollte von den zahlreichen Einsatzkräften gemeinsam ein riesiger Faltbehälter, der auf dem Unimog der FFW Waldmünchen verlastet ist, aufgebaut werden. Alle packten tatkräftig an und so war der Faltbehälter mit seinen zahlreichen Stangen rasch aufgebaut. Derartige Faltbehälter kommen dann zum Einsatz, wenn Wasser am Einsatzort Mangelware ist und ein Pendelverkehr mit Fahrzeugen eingerichtet werden muss. Der Faltbehälter dient dann als Zwischenspeicher für eine kontrollierte Wasserabgabe. Beim Brand in Birkhof im vergangenen Jahr wurde dieses Einsatzmittel erfolgreich angewandt. Bei Vegetationsbränden könnte der Faltbehälter unter Umständen auch zum Einsatz kommen. KBM Andreas Bierl sprach mit Blick auf die Brände vom Wochenende aber auch einen großen Dank an die Landwirte aus, die die Löscharbeiten mit Güllefässern beschleunigten. Alles in allem wurden alleine bei dem schwierigen Flächenbrand bei Hocha am Sonntag schätzungsweise rund 100.000 Liter Löschwasser verteilt.

Weiter ging es für die Feuerwehrler dann auf zwei unterschiedlichen Stationen: Zum einen sollte ein kleiner Bach in der Nähe mit Hilfe des „Biber“ angestaut werden, zum anderen stellte die Feuerwehr Waldmünchen den nagelneuen Einsatzleitwagen vor. Dieser wurde erst vor knapp zwei Wochen ausgeliefert. Damit hat nun jeder KBI-Bereich im Landkreis Cham ein derartiges Fahrzeug, welches primär als Unterstützung bei mittleren Einsatzlagen alarmiert werden soll. „Wir können hiermit den Einsatzleiter in der Funkanwendung entlasten, die Einsatzlage darstellen und das Geschehen dokumentieren“, so KBM Andreas Bierl. Vor dem Hintergrund problematischer rechtlicher Aspekte sei insbesondere die Dokumentation mittlerweile von enormer Bedeutung. „Wir möchten uns hier nicht aufdrängen, der Einsatzleitwagen soll eine Unterstützung für den jeweiligen Einsatzleiter sein und ihn in bestimmten Bereichen entlasten“, erklärte auch 1. Kommandant Michael Bierl. Das Fahrzeug konnte anschließend von den Einsatzkräften genau inspiziert werden. Am Ende des Übungsabends bedankte sich Hans Stautner von der FFW Schäferei-Kümmersmühle für die rege Beteiligung. Gemeinsam mit Revierförster Hans Norbert Dirscherl von den Bayerischen Staatsforsten wurden noch Getränke an die Beteiligten bei den heißen Temperaturen spendiert.