FFW-Damen für einen Tag in Waldmünchen

31.07.2022
Fachbereich 10 hält Tagesseminar

Landkreisgruppe hat einen sehr informativen Tag

 

Die Feuerwehrfrauen im Landkreis Cham sind in einem eigenen Fachbereich zusammengeschlossen und konnten nun endlich wieder ein Tagesseminar abhalten. Dieses fand am 30. Juli in Waldmünchen statt und hatte neben kulturellen Aspekten auch verschiedene Themen aus dem Bereich der Feuerwehr parat, darunter ein Vortrag über die riesige Personensuche nach der vermissten Julia im vergangenen Oktober.

 

„Endlich können wir vom Fachbereich wieder etwas anbieten, eine jede Einzelne, die gekommen ist, ist mir besonders wichtig“, freute sich Fachbereichsleiterin Rosi Meier zu Beginn des offiziellen Programms, welches Mittag startete. Aber schon im Vorfeld war ein Großteil der Damen unterwegs in Grafenried, um die Geschichte an der Grenze hautnah zu erfahren. Bei der FFW Untergrafenried gab es dann auch einen Sektempfang und Getränke, damit die dortige Bergluft ausgiebig genossen werden konnte. Nach dem Mittagessen in der Feuerwache Waldmünchen, welches von der Jugendbildungsstätte zubereitet wurde, begrüßte Bürgermeister Markus Ackermann die aktiven Feuerwehrdamen aus dem ganzen Landkreis mit viel Charme und stellte anschließend die Stadt Waldmünchen mit ihren Einrichtungen vor. Er bedankte sich für den ehrenamtlichen Einsatz der Damen und freute sich, dass der Fachbereich die Trenckstadt als Ort für das Tagesseminar ausgewählt hatte. In das gleiche Horn stieß KBR Michael Stahl, der für einen kurzen Abstecher ebenfalls vorbeischaute. Er sah den Fachbereich Frauen als unverzichtbar und stellte klar, dass die Gleichberechtigung hier absolut umgesetzt sei: „Wenn ich sehe, wie einige Atemschutzgeräte-trägerinnen agieren und die Jungs hinter sich lassen, wirklich beeindruckend.“ Er möchte diese Akzeptanz und vollständige Integrität nun auch bei den Kinderfeuerwehren umgesetzt wissen, hier sei man auf einem guten Weg. Natürlich bedankte sich der oberste Feuerwehrmann im Landkreis zusammen mit KBI Norbert Auerbeck sowie KBM Manfred Schneider und KBM Christian Bauer bei den Damen für ihr Engagement in allen örtlichen Feuerwehren und im Fachbereich. Und er musste die Beauftragte im Inspektionsbereich Furth im Wald, Monika Zimmermann, von ihren Diensten für den Fachbereich Frauen entbinden, weil sie dies aus privaten Gründen künftig nicht mehr ausführen kann. KBR Michael Stahl überreichte der engagierten Feuerwehrfrau einen Blumenstrauß zum Dank.

Der Nachmittag war dann gespickt mit verschiedenen Vorträgen und Besichtigungen. Zunächst berichteten Polizeirat Sven Buhl und seine Kollegin Nathalie Kuhn von der Personensuch nach der kleinen Julia im vergangenen Oktober. Eindrucksvoll konnten die Anwesenden hören, wie schwierig derartige Großeinsätze auch für einen Dienststellenleiter sind und dass zahlreiche Vorkehrungen getroffen werden müssen, um das mediale und das öffentliche Interesse in den Griff zu bekommen. Auch eigene Emotionen konnten nicht vollständig zur Seite geschoben werden, dies wurde selbst ein dreiviertel Jahr nach dem Einsatz noch deutlich. Nathalie Kuhn selbst war als Betreuungsbeamtin für die Eltern und die beiden anderen Kinder der Familie eingesetzt und berichtete aus erster Hand, wie die Familie nach dem Verschwinden betreut und begleitet wurde. Es war übrigens der erste Einsatz der neu gegründeten Betreuungsgruppe beim Polizeipräsidium Oberpfalz.

 

Anschließend teilten sich die Damen in zwei Gruppen auf. Eine Gruppe stattete dem Trenck-Museum unter Führung von Jürgen Lampatzer einen Besuch ab, die andere Gruppe konnte sich ein neues Feuerwehrfahrzeug der Berufsfeuerwehr Domazlice anschauen; denn hierfür war Jaroslav Hrdlicka zusammen mit einem Kollegen extra nach Waldmünchen gekommen. Und Kommandant Stefan Nachtmann stellte den Damen den Waldmünchner Fuhrpark vor. Ein weiteres Highlight war eine praktische Übung der AOK für die Damen unter dem Motto „Richtiges Heben aus dem Feuerwehrauto“. Die AOK beauftragte hierzu den Ergotherapeuten und Aktivcoach Marco Hagengruber, der den Damen dann viele praktische Tipps für das Heben von Lasten gab. Vor dem Wechsel der beiden Gruppen hatte Vorsitzender Benjamin Schlegl noch einen Vortrag über die Psychosoziale Notfallversorgung für Einsatzkräfte parat, der auch von Fachbereichsleiter Richard Kreuzer begleitet wurde. Mit einem Abendessen beim Trenck-Museum endete der offizielle Teil des Tagesseminars. Aber natürlich wollte Roswitha Meier noch die Gelegenheit bieten, den Abend mit dem Besuch des Trenckfestspiels und einem gemütlichen Umtrunk ausklingen zu lassen.