Ein rauschendes Fest gefeiert
Zwei Tage lang standen die Tore offen
Die Feuerwehr Waldmünchen hatte am Pfingstwochenende drei gute Gründe, um ein großes Hallenfest zu feiern: Mit der Segnung eines eigens umgebauten und renovierten Einsatzfahrzeuges sowie zweier Abrollbehälter gingen für die Stützpunktwehr gleich mehrere Wünsche in Erfüllung. Das bunte Programm in und rund um die Feuerwache sorgte dann auch zwei Tage lang für eine bestens gefüllte Feuerwache und viele Gäste.
Es war spürbar, dass viele endlich wieder einmal einen Kirchenzug durch die Straßen der Stadt wollten; und so beteiligten sich auch 25 Vereine mit ihren Mitgliedern an dem Zug zum Gottesdienst, der den Höhepunkt der zweitägigen Feierlichkeiten darstellen sollte. Das Hallenfest war von den Verantwortlichen im Vorfeld recht kurzfristig vorbereitet worden, trotzdem wollte die Wehr ein paar Besonderheiten bieten. Los ging es am Pfingstsonntag traditionell mit Weißwürsten. Die Feuerwehrler hatten wieder alle Fahrzeuge aus den Hallen gefahren, um Platz zu schaffen für Biertisch & Co. Das Gerätehaus wurde zum Bierzelt umfunktioniert in Mitten der ringsum aufgereihten Einsatzkleider und Einsatzhelme. Aufgrund des guten Wetters wurde der Vorplatz zum Biergarten, der den ganzen Tag über gut frequentiert war. Beliebt war die Möglichkeit, am Sonntagmittag Schweinebraten mit Knödel und Salat zu erwerben, es gingen zahlreiche Portionen über den Tresen. Auch am Nachmittag war für die Kinder etwas geboten: Während die Eltern den Tag mit Kaffee und Kuchen genießen konnten, durften die Kinder sich selbst als Feuerwehrmann bzw. Feuerwehrdame betätigen: Die FFW Waldmünchen lud zum Umspritzen von Dosen ein. Die Kinder mussten dabei mit einem Strahlrohr zahlreiche Blechdosen von einem Biertisch spritzen. Und auch eine Bobbycar-Strecke war aufgebaut. Das erste Highlight gab es dann am Abend des Pfingstsonntages: Es wurde exklusive Blasmusik aus Eslarn für die Ohren kredenzt. Die Gruppe „Blech 5ÜNF“ ist bekannt für ihre gute Blasmusik und spielte den ganzen Abend über zünftig auf, was ebenso viele Waldmünchner und Urlaubsgäste in die Feuerwache lockte und zu späterer Stunde die Stimmung in der Fahrzeughalle ordentlich aufheizte.
Am Pfingstmontag startete die Wehr schon früh mit dem Programm. Gegen 9 Uhr hatten sich bereits 25 Vereinsabordnungen und zahlreiche Ehrengäste vor dem Gerätehaus eingefunden, um sich anschließend für den Kirchenzug aufzustellen. Dieser führte zusammen mit drei Musikgruppen zur Stadtpfarrkirche und schließlich auf den Marktplatz. Dort hatte das Team um Edith Liegl, Ramona Nachtmann und Sabine Auerbeck alles für den feierlichen Gottesdienst vor der Stadtkulisse aufgebaut und einen tollen Blumenschmuck gezaubert. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl und Diakon Alfons Eiber zelebrierten eine würdige Eucharistiefeier, die immer den Bezug zum Feuerwehrwesen hatte. Die FFW Waldmünchen wollte den Gottesdienst dann auch aktiv mitgestalten. So wurde bei zu Beginn des Gottesdienstes symbolisch eine Steckleiter, die zu einem Kreuz umgestaltet war, von der Drehleiter hochgezogen, was die Anwesenden mit Beifall begrüßten. Die Einsatzkräfte wollten damit die Verbindung von Feuerwehren und Glauben aufzeigen. In der Predigt ging Stadtpfarrer Wolfgang Häupl, früher einst selbst aktiver Feuerwehrmann, vor allem auf den heiligen Florian, den Schutzpatron der Feuerwehren ein. Er hatte hierfür auch eine Holzstatue mitgebracht, der er einst selbst bei seiner Primiz geschenkt bekommen hatte. Anschließend erteilte er dem renovierten Unimog sowie den beiden Abrollbehältern den kirchlichen Segen. Der Gottesdienst wurde von der TV-Musikkapelle musikalisch bestens umrahmt. Nach dem Gottesdienst bedankte sich Vorsitzender Benjamin Schlegl bei den zahlreich anwesenden Gästen und betonte, dass man nahezu zwei Jahre auf die Segnung der neuen Einsatzmittel habe warten müssen. „Zwischenzeitlich war der Abrollbehälter Tank/Wasser schon in mehreren Einsätzen, unter anderem auch im Ahrtal in Rheinland-Pfalz oder beim Brand am Perlsee vor drei Tagen“. Und der Vorsitzende wollte auch nicht unerwähnt lassen, dass der Verein knapp 17.000 Euro in den Umbau des Unimog und noch einmal 5.000 Euro als Zuzahlung zu den beiden Abrollbehältern investiert habe. Dies wusste Bürgermeister Markus Ackermann in seinen Grußworten anzuerkennen und zu schätzen. Auch die Stadt Waldmünchen bringe hier erhebliche finanzielle Mittel auf. Er gratuliert zu diesen Anschaffungen und wusste diese bei der Feuerwehr Waldmünchen in besten Händen. Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder dankte den Feuerwehren für ihren unermüdlichen Einsatz und sprach ebenso die ehrenamtlichen Leistungen der FFW Waldmünchen an. Schließlich war es KBI Norbert Auerbeck, der nach seiner Ansprache eine Christopherus-Medaille an 1. Kommandant Stefan Nachtmann überreichte, die im renovierten Unimog Platz finden sollte. Anschließend marschierten die vielen Vereine und Gäste zurück in die Feuerwache, wo die TV-Musikkapelle für musikalische Unterhaltung bis in den Nachmittag hinein sorgte. Gleichzeitig war dies der letzte Auftritt der Kapelle für ihrer Auflösung, was die Zuhörer beim letzten Lied „Böhmischer Traum“ mit ordentlich Beifall honorierten.
Der Montagabend war dann geprägt vom traditionellen und allseits beliebten Kesselfleischessen und dem Besuch zahlreicher Vereinsabordnungen. Bereits am Nachmittag hatten die Feuerwehrler die drei Kessel angeheizt, um das Fleisch zu kochen. Noch vor dem Start der Essensausgabe hatte sich eine lange Schlange vor den Kesseln gebildet. Die Kameraden hatten alle Hände voll zu tun, um den Ansturm zu bewältigen. Und auch für die musikalische Unterhaltung war mit „Hollastauanbrass“ bestens gesorgt. Die vier Musiker zeigten bis in den späten Abend ihr Können. Und so gingen die Lichter dann auch erst nach Mitternacht aus.