Drei Tage in Partnerstadt Combourg

01.12.2024
Verein
Dortiger langjähriger Kommandant wurde offiziell verabschiedet

Unvergessliche Zeit bei der Partnerfeuerwehr

 

Der langjährige Kommandant der Feuerwehr in der Partnerstadt Combourg ist am Wochenende offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. Die FFW Waldmünchen folgte einer Einladung zu den Feierlichkeiten und reiste mit einer kleinen Delegation vom 28. November bis 2. Dezember 2024 in die fast 1.300 Kilometer entfernte Partnerstadt. Dabei wurden die Waldmünchner wie gewohnt herzlich von der dortigen Feuerwehr aufgenommen und konnten auch noch die weitere Gegend erkunden.

Ähnlich wie die Städtepartnerschaft besteht auch zwischen den beiden Feuerwehren schon eine langjährige Freundschaft. So war die FFW Waldmünchen zuletzt im Jahr 2019 mit einer großen Reisegruppe in Combourg, im Jahr 2018 besuchten Jugendliche der Sapeurs Pompiers Combourg die Trenckstadt und trafen mit deutschen Jugendlichen zusammen. Nunmehr war die Abschiedsfeier für den langjährigen Kommandanten der dortigen Wehr, Claude Biedermann, der Anlass zum Besuch in der Bretagne. Die FFW Waldmünchen reiste mit fünf Personen am Donnerstagfrüh nach Combourg, wo diese dann am Abend sehr herzlich von Annemarie und Claude Biedermann in ihrem häuslichen Domizil empfangen wurden. Die Wehr wollte die lange Anreise nutzen, um in der Bretagne noch einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Hier kümmerte sich vor allem Annemarie Biedermann um ein Programm für die kommenden Tage und um Unterkunft und Bewirtung der Gäste. Einen Schlafplatz fanden die fünf Feuerwehrler gleich beim Nachbarn, wo die Feldbetten aufgeschlagen werden konnten. Gleich am Freitagvormittag machte sich die Gruppe auf für einen Ausflug auf die Insel Brehat, rund 150 Kilometer von Combourg im Atlantik gelegen. Normalerweise ist die Insel im Sommer sehr stark touristisch frequentiert, jetzt aber hatten die Waldmünchner die Insel mit ihrem milden Klima fast für sich. Nach einer 10-minütigen Bootstour konnten Palmen und tolle herrschaftliche Anwesen auf der Insel besichtigt werden, die nur rund 300 Einwohner hat und nahezu komplett autofrei ist. Die Gruppe wurde von einer deutschsprechenden Französin begleitet, so dass dann auch der Besuch eines Restaurants kein Problem war. Der Rundgang über die Insel bei milden Temperaturen war für alle Waldmünchner eine echte Wohltat. Am Abend gab es quasi ein Familientreffen mit der Familie des Kommandanten und einem typischen französischen Abendessen, das sich bis weit in die Nacht hinein erstreckte.

Am Samstagvormittag ging es dann in das Rettungszentrum in Combourg, wo der designierte Nachfolger Denis Chauvel auf die Gruppe wartete, um die letzten Details für den Ablauf der abendlichen Zeremonie zu besprechen. Schon am Vormittag fand mit der dortigen Jugendgruppe eine Zeremonie zu Ehren der heiligen Barbara statt, welche eine große Tradition hat. Hierzu marschierten alle zu einer Statue in der Innenstadt, wo Leutnant Denis Chauvel dann ein Blumengebinde niederlegte. Die Jugendgruppe übte den ganzen Tag über fleißig für die Zeremonie und so gab es ein Mittagessen für die Jugendlichen und die Waldmünchner. Und die Jugendlichen hatten dabei jede Menge Fragen, für die sich Vorsitzender Benjamin Schlegl schließlich mit einem Feuerwehr-Adventskalender bedankte. Nach einem Abstecher am Nachmittag in die Hafen- und Austernstadt Cancale mit einem Blick gen Mont Saint Michelle warfen sich alle am Abend in Schale für die Abschieds-Zeremonie, welche auf dem Gelände des Rettungszentraums stattfand. Für die sehr militärische Zeremonie waren hochrangige Feuerwehrkräfte und Bürgermeister Joel Le Besco gekommen, zu der vom Chef des Departements, Colonel Mathieu Malfait geladen worden war. Die Waldmünchner durften sich in die Zeremonie einreihen und den militärischen Gruß ausüben. Bei der Zeremonie wurde nicht nur den Toten der Wehr gedacht, natürlich erklang auch die Marselleis. Es wurde sehr emotional, als Claude Biedermann die Fahne an seinen Nachfolger Denis Chauvel übergab. In den anschließenden Reden würdigten die Ehrengäste das langjährige Wirken von Claude Biedermann und beförderten ihn schließlich noch zum Colonell. Der scheidende Kommandant wiederum stellte seine Mannschaft und seine Familie in den Mittelpunkt. Eine schwere Erkrankung vor einigen Jahren konnte er nur dank seinem Sohn Florian überstehen und an diesen überreichte er unter großem Beifall seinen langjährigen Einsatzhelm. Anschließend gab es einen kleinen Empfang in der Feuerwache, bevor sich alle der Uniform entledigten, ein großes Feuerwerk bestaunen konnten und dann zum Bürgersaal, dem Espace Malouas begaben, wo der dortige Feuerwehrverein eine rauschende Abschiedsfeier organisiert hatte. Es wurde ein 5-Gänge-Menü der feinsten Art serviert, die ganze Mannschaft sowie Familie und Freunde der beiden Kommandanten waren eingeladen. Vorsitzender Benjamin Schlegl konnte ein tolles Abschiedsgeschenk, gefertigt von Michael Beer, überreichen und auch die Grüße der Bürgermeister beider Städte übermitteln. „Es war uns eine große Ehre, an dieser Zeremonie teilnehmen zu dürfen und wir wünschen alles Gute für den Ruhestand“, so Schlegl. Der Abend endete tief in der Nacht mit Zauberei und einer Disko, welche die Wehr im Foyer organisiert hatte. Am Sonntag unternahm die Gruppe dann noch einen Ausflug zum landschaftlich schönen Point du Grouin und die bekannte Hafenstadt St. Malo, bevor es dann am Sonntagabend zurück nach Waldmünchen ging. Es wurden natürlich schon weitere Begegnungen vereinbart. Zum einen soll es wieder einen Austausch der Jugendlichen beider Wehren geben, zum anderen feiert Sapeurs Pompiers Combourg im kommenden Jahr das 150-jährige Bestehen.