Der Jahresbericht umfasst 56 Seiten

16.03.2022
Übergabe an Bürgermeister Ackermann

Einsatzstunden haben sich verdoppelt

 

Trotz weniger Einsätze haben sich die Einsatzstunden bei der Feuerwehr Waldmünchen im abgelaufenen Jahr nahezu verdoppelt. Ein wesentlicher Grund für diese massive Steigerung: Die Wehr war an neun Tagen mit jeder Menge Personal im Einsatz in den Hochwassergebieten im Ahrtal in Rheinland-Pfalz. Aber auch sonst konnte die Wehr bei der Übergabe des Jahresberichts an Bürgermeister Markus Ackermann am 16. März auf ein relativ arbeitsintensives Jahr zurückblicken.

 

Traditionell stellt die Feuerwehr Waldmünchen die Jahresbilanz immer bei einem Termin im Rathaus vor. Auf Einladung der Stadt kam die Führungsriege der Wehr zusammen mit KBI Norbert Auerbeck und KBM Andreas Bierl, wegen der noch bestehenden Corona-Maßnahmen jedoch keine weiteren Ehrengäste, wie sonst eigentlich üblich. Bürgermeister Markus Ackermann nahm den 56 Seiten starken Jahresbericht der Wehr entgegen, der mit vielen Bildern und Texten über die Aktivitäten der FFW Waldmünchen im Verein-, Übungs- und Einsatzspektrum informiert. In vielen Stunden hatte Matthias Heimann den Bericht zusammengebastelt und dann auch den Druck durchgeführt – alles komplett in Farbe. Vorsitzender Benjamin Schlegl und Kommandant Stefan Nachtmann bedankten sich bei dem Bürgermeister für die Möglichkeit, die Jahresbilanz nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen zu können.

Vorsitzender Benjamin Schlegl bedauerte, dass die eigentliche Jahreshauptversammlung noch nicht abgehalten und auf Anfang April geschoben werden musste. Aber insgesamt sah er im Jahr 2021 eine positive Bilanz, denn es sei schon wieder mehr möglich gewesen als im Jahr zuvor. „Dank der Disziplin der Mitglieder gab es keine Komplettausfälle, das Funktionieren von Verein und Einsatzmannschaft war jederzeit gewährleistet.“ Mit einem Mitgliederstand von 524 zähle die FFW Waldmünchen weiterhin zu den größten Vereinen in der Trenckstadt, man habe mit 15 Neuaufnahmen und acht Austritten/Sterbefällen sogar einen Mitgliederzuwachs verzeichnen können. Und es habe in 2021 auch einige Highlights wie die Schmankerlstraße, den Schlauch-Christbaum oder die erste Online-Jahreshauptversammlung überhaupt gegeben. Leider musste das Hallenfest mit Fahrzeugweihe erneut abgesagt werden, es wird nun aber in diesem Jahr an Pfingsten durchgeführt. Der Vorsitzende zeigte sich stolz, dass man die Mitglieder und auch die Jugendlichen habe weiter habe binden können, mit Aktionen wie dem „Waldmünchner Feuerwehrkalender“. Ebenso wollte Benjamin Schlegl nicht unerwähnt lassen, dass der Verein sich immer an Investitionen beteiligt: „Wir haben nach immensen Summen im Jahr 2020 auch im vergangenen Jahr gut 5.300 Euro für Anschaffungen und Zuzahlungen bereitgestellt, weil uns die Ausrüstung unserer Wehr sehr am Herzen liegt.“ Gleichzeitig betonte er, dass der Gürtel enger geschnallt werden müsse, weil eben diverse Veranstaltungen und Feste ausfallen mussten. Ausdrücklich bedankte er sich bei Wolfgang Mauerer vom gleichnamigen Küchenstudio, der mit einer Spende den Druck des Jahresberichts mit einer Auflage von 70 Exemplaren ermöglichte.

 

Für die aktive Einsatzmannschaft sprach Erster Kommandant Stefan Nachtmann, der für das Jahr 2021 insgesamt 4.050 Einsatzstunden verzeichnete. Damit wurden fast doppelt so viele Einsatzstunden wie im Jahr zuvor geleistet, obwohl die Anzahl der Einsätze von 87 auf 78 gesunken ist. „Die Einsätze im Ahrtal gingen über mehrere Tage und wir konnten dafür jede Menge Personal entsenden, was uns alle sehr stolz macht.“ Schließlich konnten den Menschen im Ahrtal damit in der großen Not direkt geholfen werden. Aber auch die Personensuche im Oktober erforderte zahlreiche Einsatzkräfte und sorgte dafür, dass manche „bis an den Rand der Erschöpfung gingen“, so der Kommandant. Insgesamt leistete das Einsatzpersonal knapp 6.550 Stunden, was einer Steigerung von 28 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 entspricht. Mit den Fahrzeugen legte die Wehr insgesamt 14.443 Kilometer zurück. Stefan Nachtmann betonte auch, dass sich die Anzahl der Verkehrsunfälle im abgelaufenen Jahr signifikant erhöhte. Glücklicherweise seien aber keine absolut schweren Verkehrsunfälle zu verzeichnen gewesen. Zuletzt hob der Kommandant hervor, dass man auch wieder mit den Kameraden aus Tschechien üben konnte, was alle mit großer Freude taten. Im Jugendbereich waren immerhin wieder 30 Übungstage mit 1.095 Übungsstunden möglich, was einer Verdreifachung zum Jahr 2020 entspricht. Im Durchschnitt besuchten 20 Jugendliche die Übungen, es konnten sechs Jugendliche in die Einsatzmannschaft übernommen werden. Trotzdem hofft man im Jugendbereich auf mehr Kontinuität und weniger Einschränkungen in diesem Jahr.

 

Die gute Zusammenarbeit nicht nur mit anderen Wehren, sondern auch interkommunal und mit den Nachbarn in Böhmen hob Bürgermeister Markus Ackermann in seinen Dankesworten hervor. Die Wehr habe hier eine Vorbildfunktion und eine Führungsrolle. „Ihr habt eine große Anzahl von 78 Einsätzen abgearbeitet, wie immer effektiv und souverän. Das spricht für eine gute Ausbildung und einen tollen Zusammenhalt.“ Das Stadtoberhaupt sah auch die vielen Aktionen im letzten Jahr, mit welchen die Mitglieder an die Wehr gebunden wurden. „Das macht den Kit in der Wehr aus, ihr habt immer neue und kreative Ansätze.“ Ackermann betonte auch, dass der Stadtrat den Wert der Feuerwehren erkenne und daher ebenfalls eine gute Ausstattung wolle. Die Stadt wolle ein fairer und guter Partner sein und ein gutes Miteinander hegen und pflegen. „Im Rahmen unserer Möglichkeiten möchten wir das Optimale leisten.“ Er bedankte sich ausdrücklich für die finanzielle Unterstützung bei Anschaffungen oder etwaigen Zuzahlungen.

Für KBI Norbert Auerbeck wurde im Jahresbericht die ganze Bandbreite einer Freiwilligen Feuerwehr erkennbar. Manchmal frage er sich, ob dass alles ehrenamtlich überhaupt stemmbar sei. Und ebenso frage er sich manchmal, ob das alles auch so von der Bevölkerung ausreichend erkannt und anerkannt werde. Er dankte den Verantwortlichen für ihr Engagement für „Gottes Lohn“ und rief alle Wehren dazu auf, jetzt wieder in Schwung zu kommen, aus dem Corona-Schlaf herauszukommen. Dazu betonte KBM Andreas Bierl, dass Corona die FFW Waldmünchen nicht zum Erliegen gebracht habe. Mit Blick auf 2021 war für ihn vor allem bedeutsam, dass bei den Einsätzen im Ahrtal auch die Ortswehren bestens eingebunden waren und die Zusammenarbeit sehr gut klappte. Er wünschte der Wehr „wenig Einsätze, aber viele gute Übungen“.