Aktionswoche: Großübung in Hocha

18.09.2024
Übungen
Rund 100 Einsatzkräfte übten eine Brandlage

Brand am Schnagl-Hof

 

Ein großes landwirtschaftliches Anwesen inmitten einer kleinen Ortschaft. Dieses Übungsobjekt haben die Feuerwehren für die zweite Großübung am 18. September im Rahmen der Aktionswoche auserkoren. Es galt, eine Verpuffung in einer Werkstatt am Anwesen der Familie Schlag in Hocha zu bekämpfen und zwei vermisste Personen zu suchen und zu retten. Dabei kam auch die neue Drehleiter der FFW Waldmünchen erstmals zum Einsatz.

Am Mittwochabend waren die Feuerwehren im KBM-Bereich Waldmünchen an der Reihe, um zum einen ihre Zusammenarbeit zu erproben und zum anderen auch der Bevölkerung die Schlagkraft zu demonstrieren. Als KBM Andreas Bierl um 19 Uhr den Funkspruch zur Alarmierung mit „Verpuffung in einer Werkstatt in Hocha, zwei Personen vermisst, Feuer droht auf weitere Gebäude überzugreifen“ abgab, fanden sich in Hocha dann doch auch einige Schaulustige ein, um den Übungsablauf mit zu verfolgen. Darunter mischten sich auch Bürgermeister Markus Ackermann, Stadträte und Ortssprecher. Einsatzleiter für die Großübung war der 1. Kommandant der FFW Hocha, Michael Ruhland. Dieser wurde unterstützt vom Einsatzleitwagen der FFW Waldmünchen, der mit sechs Mann besetzt war und der sich um Funkverkehr und Dokumentation kümmerte. Die ersteintreffenden Wehren kümmerten sich sogleich um die Wasserversorgung. So mussten zwei Förderleitungen aufgebaut werden, wobei die erste von der FFW Schäferei-Kümmersmühle und die zweite von der FFW Prosdorf organisiert wurde. An diesen Förderleitungen beteiligten sich die Wehren aus Ast, Althütte, Herzogau, Höll, Spielberg, Ulrichsgrün und Untergrafenried. Dabei musste auch die Ortsdurchfahrt von Hoch passiert werden. Die Wehren arbeiteten hier sehr zügig, die beiden Förderleitungen waren in passablen Zeiten aufgebaut.

Währenddessen übernahmen die Fahrzeuge der Feuerwehr Waldmünchen die Brandbekämpfung und die Personenrettung. So wurden zwei Trupps unter Atemschutz in die stark verrauchte Werkhalle geschickt. Die erste Person wurde zügig gefunden, musste dann jedoch mit Hebekissen befreit werden, weil diese unter einer Frontladerschaufel eingeklemmt war. Für die Atemschutzträger war dies also keine leichte Übung. Die eingeklemmte Person konnte aber zügig von diesen befreit werden. Mit Hilfe eines Überdrucklüfters wurde schließlich der Rauch aus der Werkstatt entfernt. Außerdem wurde die neue Drehleiter der FFW Waldmünchen in Stellung gebracht und ein Löschangriff von oben über ein Wenderohr aufgebaut. So konnte schon um kurz vor 20 Uhr das Ende der Übung über Funk verkündet werden.

Wie üblich wurde die Übung dann im Anschluss von der Feuerwehr-Führung zusammen mit den rund 100 Einsatzkräften nachbesprochen. Dazu konnte KBM Andreas Bierl auch einige Feuerwehr-Frauen aus dem Inspektionsbereich begrüßen. Den Aufbau der beiden Förderleitungen überwachten die KBMs Benjamin Wachter und Toni Semmelbauer und beide konnten den eingesetzten Wehren eine saubere und schnelle Arbeit bescheinigen. Den Innenangriff durch die Atemschutzträger begleitete KBM Martin Holler und der hatte viel Lob für das taktische Vorgehen und die Rettung der Personen übrig. Für Einsatzleiter Michael Ruhland war die Unterstützung durch den Einsatzleitwagen eine tolle Erfahrung und er ermutigte die anderen Kommandanten, dieses Angebot ebenfalls anzunehmen. Dafür plädierte auch KBM Andreas Bierl: „Bei vielen eingesetzten Feuerwehren kommt man schnell ins Rudern. Die Unterstützung der Einsatzleitung schafft Erleichterung und Rechtssicherheit.“ EKBI und Stadtrat Anton Ruhland zeigte sich stolz, dass so viele Freiwillige zur Übung gekommen seien und dankte für den Einsatzdienst und die Treue zu den Feuerwehren. Für die „Brandleider-Familie“ sprach Stefan Schlag, der selbst auch an der Übung beteiligt war. Und er dankte noch ausdrücklich für den guten Einsatz beim Brand eines Feldes im vergangenen Jahr ganz in der Nähe. Zuletzt freute sich KBI Norbert Auerbeck über die gute Beteiligung und ermunterte zu weiteren Übungen, da dann im Ernstfall die Handgriffe einfach gut sitzen würden.