2 Staatliche Ehrungen

14.06.2023
25 und 40 Jahre aktive Dienstzeit

Treu und tatkräftig im Ehrenamt

 

Sich ehrenamtlich zu engagieren, ist die eine gute Sache. Dies aber über Jahrzehnte hinweg mit Leidenschaft und Engagement zu tun, ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Und deswegen ehrt der Freistaat Bayern langjährige aktive Feuerwehrdienstleistende mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen. Am Abend des 14. Juni 2023 fanden die Ehrungen für 25, 40 und 50 Jahre Dienstzeit in der Kreisbrandinspektion Waldmünchen in einem feierlichen Rahmen in Geigant statt. Dabei wurden unsere Einsatzkräfte Martin Kreuzer für 25 Jahre und Stefan Schlotterbeck für 40 Jahre aktive Dienstzeit geehrt.

 

Es war ein festlicher Abend, zu dem nicht nur die Geehrten eingeladen waren, sondern auch deren Ehepartner sowie die Vorsitzenden und Kommandanten der jeweiligen Wehren. Als Bürgermeister der einzig betroffenen Kommune Waldmünchen ließ es sich Markus Ackermann nicht nehmen, die Aktiven für ihre langjährige Dienstzeit zu beglückwünschen. KBI Norbert Auerbeck war mit seinen zwei Kreisbrandmeistern Andreas Bierl und Benjamin Wachter ebenso anwesend. Die Ehrungen wurden von Landrat Franz Löffler vorgenommen und musikalisch von sechs Musikern der Landkreismusikschule begleitet. In seinen einführenden Worten stellte der Landrat heraus, dass die 44 Ehrungen ausschließlich die Stadt Waldmünchen mit ihren 16 Feuerwehren betreffen und hierdurch die Stärke der Feuerwehren besonders deutlich werde. „Wer über eine solange Zeit dabei ist, und das nicht nur auf dem Papier, sondern aktiv, der hat eine besondere Würdigung verdient“, so Löffler. Dieser widmete sich sodann den Werten in der heutigen Gesellschaft und prangerte das Nachlaufen nach vermeintlichen Vorbildern an. Bei den Einsätzen und Übungen der Feuerwehren komme regelmäßig eine feste Personenanzahl, aber wer in der Gesellschaft nehme davon Kenntnis? „Es ist gerne einmal schnell gesagt: Was brauchen die schon wieder ein neues Auto?“ Aber dass hier alles höchst professionell ausgeführt werde, das interessiere oft niemanden. Die Feuerwehren und damit auch die Aktiven würden für einen Wertekodex stehen, ohne welchen die Gesellschaft wohl nicht diesen Wohlstand hätte. „Ihr gebt der Gesellschaft ein Wertegesicht“, zollte der Landkreis-Chef seinen Respekt. Und er wurde auch politisch: Denn ihm fehle aktuell eine Förderung zum Bau von Eigenheimen. Diese wiederum sei wichtig, dass sich junge Familien im ländlichen Raum niederlassen. Und hiervon würden letztlich auch die Feuerwehren und das Ehrenamt profitieren.

In eine ähnliche Marschrichtung stieß Bürgermeister Markus Ackermann, der verdeutlichte, dass der Wertekonsens zunehmend auseinanderfalle. Es würde immer mehr radikale Positionen geben, was eine Gefahr für die Gemeinden und für den Staat darstelle. „Gesellschaft sind wir alle, und das Ehrenamt muss hier Flagge zeigen. Zivilcourage gehört dazu, jeder kann und muss hier seinen Beitrag leisten.“ Ebenso wichtig war es ihm aber auch, die langjährigen Einsatzkräfte in den Mittelpunkt zu stellen und deren Beitrag für eine lebens- und liebenswerte Heimat hervorzuheben. Zuletzt war es Kreisbrandrat Michael Stahl, der die Vielzahl von Einsätzen und das riesige Spektrum an Einsatzlagen aufzeigte und der in der Kameradschaft eine besondere Bedeutung sah: „Kameradschaft ist nicht nur Zusammensitzen und Feiern, es sind auch bewegende Beispiele wie die riesige und umfassende Unterstützung nach einem Zimmerbrand, von dem eine Einsatzkraft selbst betroffen war. Hier stehen die Feuerwehren im Besonderen zusammen und helfen, wo es nur geht.“ Er zeigte sich stolz, an diesem Abend gleich 44 staatliche Ehrungen vornehmen zu dürfen. Und diese wurden dann von der Feuerwehr-Führung und den politischen Mandatsträgern gemeinsam vorgenommen, wobei über jeden einzelnen ein kurzer Abriss über die jeweilige Feuerwehr-Karriere erfolgte. Im Anschluss gab es noch ein tolle Menü, bei dem ausreichend Gelegenheit bestand, die Geehrten zu beglückwünschen und miteinander ins Gespräch zu kommen.