Lehrgang "Absturzsicherung"
14 neue Spezialisten für Absturzsicherung
Erst im Januar haben die Schneemassen in Berchtesgaden gezeigt, wie wichtig das Thema Absturzsicherung für Einsatzkräfte ist, wenn es darum geht, Dächer vom Schnee zu befreien. Die Aufgaben der Feuerwehr sind vielfältig und führen die Einsatzkräfte nicht selten in Bereiche, in denen sich die Retter selbst vor dem Abstürzen sichern müssen. Aus diesem Grund ließen sich kürzlich 14 Feuerwehrmänner und -frauen aus dem ganzen KBI-Bereich Waldmünchen von einem Ausbilderteam aus Waldmünchen und Roding in 20 Stunden zum Thema „Absturzsicherung“ weiterbilden.
Die Ausbildungsinhalte des Lehrgangs sind vielfältig und behandeln unterschiedlichste Szenarien: Löscharbeiten in schwer zugänglichem Gelände, abgedeckte Dächer nach Unwettern, verletzte Personen in engen Schächten oder das Arbeiten mit der Drehleiter. Am ersten Abend erfolgte eine kurze theoretische Einweisung mit Knotenkunde, dann aber wurde der Umgang mit Sitzgurt, Dynamikseil, Karabinern und Feuerwehrgurt nur noch praktisch geübt. Die Lehreinheiten wurden in Rötz und Waldmünchen abgehalten. Die Teilnehmer hatten verschiedenste Übungsstationen zu bewältigen, die sie auf die unterschiedlichen Bereiche ihrer zukünftigen Tätigkeit bestens vorbereiteten und deren Schwierigkeitsgrade aufeinander aufbauten. Nach den ersten Übungen wie dem Halten und Rückhalten sowie Selbstretten, wozu noch keine besondere Zusatzausrüstung erforderlich ist, lernten die Teilnehmer den Umgang mit der Spezialausrüstung des „Gerätesatzes Absturzsicherung“ bei Übungen zum waagrechten und senkrechten Vorstieg, der Schachtrettung oder der Rettung aus schwierigem Gelände. Es wurden auch verschiedene Objekte in Waldmünchen angefahren. Die Finsternis an den Abenden war dabei noch eine weitere Herausforderung an Lehrgangsteilnehmer und Verantwortliche. Am fünften Lehrgangstag mussten die Teilnehmer dann ihr neu erworbenes Wissen in zwei Abschlussübungen unter Beweis stellen. Bei einer Baufirma in Rötz musste eine Person aus einem Füllschacht für Kies gerettet werden. Anschließend ging es weiter zu einem Kran, auf dem zwei Personen in schwindelerregender Höhe verunglückt waren. Beide Einsatzübungen meisterten die Lehrgangsteilnehmer gekonnt, so dass bei der anschließenden Abschlussbesprechung in der Feuerwache Rötz die Ausbilder um Michael Beer und Benjamin Schlegl zusammen mit KBI Norbert Auerbeck und den KBMs Michael Sturm und Christian Bauer den Teilnehmern persönlich ihre Lehrgangsurkunden überreichen konnten. Zweiter Bürgermeister Wolfgang Spießl ließ es sich ebenfalls nicht nehmen, den Teilnehmern für die geopferte Zeit zu danken.
Norbert Auerbeck freute sich, dass die Thematik Absturzsicherung zwischenzeitlich gut bei den Feuerwehren im Bewusstsein sei, vor einigen Jahren noch habe man kaum darüber gesprochen. Es sei nun wichtig, weiterhin regelmäßig zu üben, um im Einsatzfall schnell, professionell und sicher helfen zu können. Ähnlich sah dies auch Benjamin Schlegl, der darum bat, bei etwaigen Anschaffungen eines Gerätesatzes Absturzsicherung das landkreisweit einheitliche Modell zu kaufen. Mit einer Brotzeit endete der Lehrgang im Gerätehaus Rötz.
Folgende Wehren waren im Teilnehmerkreis vertreten: FFW Rötz (3), FFW Hiltersried (2), FFW Geigant (2), FFW Schönthal (2), FFW Sinzendorf (3), FFW Waldmünchen (2)