150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Waldmünchen

Mit einem dreitägigen Fest an Pfingsten feierte die FFW Waldmünchen ihr Bestehen

 

Im Jahr 2015 konnte die Feuerwehr Waldmünchen auf insgesamt 150 Jahre Geschichte zurückblicken. Die Wehr war am 26. November 1865 im Gasthof „Zur Heimat“ (zuletzt Kamm Josef, „Dirmaler-Wirt“) gegründet worden. Die Verantwortlichen um den ersten Vorsitzenden Walter Urban hatten lange überlegt, in welcher Weise das Gründungsjubiläum gefeiert werden soll. Letztlich entschied sich der Ausschuss, ein großes Fest mit einem dreitägigen Programm abzuhalten. Das Fest sollte am Pfingstwochenende 2015 stattfinden. Rund eineinhalb Jahre vor dem Fest wurden die ersten Arbeitsgruppen eingerichtet, um die vielfältigen Arbeiten auf möglichst viele Schultern zu verteilen. Ziel war es, nach den fulminanten Feierlichkeiten zum 125-jährigen Fest im Jahr 1990 erneut ein großes Fest für alle Waldmünchner auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise hatten sich viele Helferinnen und Helfer bereit erklärt, in welcher Weise auch immer am dreitägigen Gründungsfest mitzuwirken.

 

Viele Arbeitsgruppen bereiteten das Fest vor

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Im Herbst 2013 startete die Arbeitsgruppe „Chronik“ damit, die letzten 25 Jahre der FFW Waldmünchen aufzuarbeiten und in einem rund 150 Seiten starken Buch zusammenzufassen. Diesen Arbeiten waren sehr zeitaufwändig. Einerseits gab es aus den 90er Jahren nicht so viel Material, dann aber war soviel Material vorhanden, dass stark aussortiert werden musste. Diese Arbeiten erledigten vor allem Walter Urban, Benjamin Schlegl, Dieter Müller, Andreas Bierl und Stefan Schlotterbeck. Um Titelbilder und Layout kümmerten sich Tobias Saffert und Johannes Eisenhart. Und das Logo mit dem markanten „Feuergockel“ hatte Stefan Liegl entworfen. Nach 1975 und 1990 war dies nun die dritte Chronik, welche die Arbeit der Wehr dokumentiert.

Besonders gefordert war dann die Arbeitsgruppe „Werbung“ mit Georg Kussinger an der Spitze. Weit vor dem Fest wurde mit Werbung begonnen. Als erstes wurden im Dezember 2014 kleine Folder, die über das Programm des dreitägigen Festes informierten, verteilt. Die Folder wurden auch in die tschechische Sprache übersetzt, um Interessierte jenseits der Grenze ansprechen zu können. Von dort kamen dann auch viele positive Rückmeldungen. Dankenswerterweise hatte sich das Tourismusbüro bereits erklärt, die Folder auch entsprechenden Briefsendungen im touristischen Bereich beizufügen. Für das Fest selbst wurde außerdem ab Januar 2015 mit großen Plakaten geworben, die dann rund fünf Wochen vorher im ganzen Altlandkreis verstärkt verteilt wurden. Besonders stolz war die Arbeitsgruppe auf zwei Szenerien mit selbst gebastelten Strohpuppen, die an markanten Stellen rund vier Wochen vor dem Fest aufgestellt wurden. Die Strohpuppen sorgten für jede Menge Gesprächsstoff bei Autofahrern und der Waldmünchner Bevölkerung. Sie wurden zunächst an den Ortseingängen bei Prosdorf und von Ast her kommend aufgestellt. Nach Intervention durch das staatliche Straßenbauamt erfolgte eine Verlegung zum Aqua Fit und auf den Marktplatz. Die Wehr lobte einen Wettbewerb für das originellste Foto mit den Strohpuppen aus. Die Werbemaßnahmen wurden schließlich ergänzt durch Werbung auf dem Radiosender „Charivari“ und im Kino in Cham.

Die Arbeitsgruppe „Bar“ unter Leitung von Daniela Rauscher hat die Vorbereitungen ebenfalls frühzeitig in Angriff genommen. Die Wehr wollte die Bar selbst betreiben und hatte als Standort einen Teil der Festhalle auserkoren. Dieser Teil wurde zwei Wochen vor dem Fest abgedunkelt, abgetrennt und mit jeder Menge Dekoration versehen. Auch hier waren Strohpuppen ein zentrales Element der Gestaltung. Schirmherr Eduard Deml steuerte jede Menge Stoff in schwarz, weiß und rot bei zur Gestaltung der Wände. Die Bar hatte eine Gesamtlänge von gut 15 Metern und war mit tollen Bemalungen versehen. An der Löschbar konnte bis weit in die Nacht hinein gefeiert werden. Ein Team von über 30 Helferinnen und Helfern kümmerte sich um den Durst der Gäste. Insbesondere die originelle Dekoration der Bar fand großen Anklang bei den Gästen und weckte durch Mundpropaganda die Neugier so mancher.

Vor allem die Damen der Wehr brachten sich im Rahmen der Arbeitsgruppe „Dekoration“ unter der Leitung von Sabine Auerbeck, Edith Liegl und Ramona Nachtmann in die Festvorbereitungen ein. Die Arbeitsgruppe kümmerte sich um die Gestaltung des Ehrenabends und die Dekoration während der Festtage. Auch dabei wurden neue Wege beschritten mit sehr liebevollen Details. Ein besonderes Highlight war der Blumenteppich, der beim Festgottesdienst am Trenckfestspielplatz bestaunt werden konnte. Für den Pfingstmontag wurde von der Arbeitsgruppe „Florian-Cup“ ein Wettbewerb für alle Vereine und Feuerwehren organisiert. Die Leitung der Arbeitsgruppe hatte Michael Beer inne. Die einzelnen Aufgaben wurden rund zwei Monate vor dem Fest vorgestellt. Der Florian-Cup sollte zum kurzweiligen Verweilen am Pfingstmontag einladen, auch die Zuschauer hatten ihren Spaß. Die Arbeitsgruppe „Schankteam“ stand unter der Leitung von Florian Gruber. Die Feuerwehr hatte sich entschieden, den Ausschank komplett selbst zu stemmen. Hierfür musste viel Personal gefunden werden, überwiegend aus den Reihen der Wehr, aber auch außerhalb der Wehr. Der Ausschank war am Fest bestens organisiert und meisterte den Ansturm der Gäste souverän. Die Arbeitsgruppe „Kaffee & Kuchen“ wurde vom Ehepaar Haas, Susi Weingärtner und Claudia Klebl geleitet. Die Arbeitsgruppe „Strom“ übernahmen Michael Bierl und Michael Danzer.

 

Festauftakt mit einem internen Ehrenabend und Abnahme der Leistungsspange

Alle Mitglieder der Wehr sowie zahlreiche Gäste waren am Freitag, 22. Mai, zu einem Ehrenabend in die TV-Halle eingeladen. Viel Prominenz aus Politik und Feuerwehrwesen gab der Jubelwehr an diesem Abend die Ehre. Bürgermeister Markus Ackermann und Kreisbrandrat Johann Weber unterstrichen die Werte einer Feuerwehr und machten darauf aufmerksam, dass die Feuerwehren aus dem heutigen Leistungssystem nicht mehr wegzudenken seien. Die Laudatio zum Ehrenabend hielt Landrat Franz Löffler, der den Bogen von den Anfängen der Wehr bis in die heute hoch technisierte Welt der Feuerwehren spannte. In acht Punkten beschrieb er die Entwicklung der FFW Waldmünchen. Am Ehrenabend wurden vier Mitglieder für 40 Jahre aktiven Dienst geehrt. Mit einem tollen Buffet vom „Weber Max“ endete dieser festliche Abend.

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Für den KBI Bereich Waldmünchen durfte die FFW Waldmünchen Ausrichter der Abnahme der Leistungsspange sein. Hierfür fanden sich am Samstag, 23. Mai 2015, insgesamt 140 Jugendliche am Sportplatz beim Aqua Fit ein und ermittelten die Besten. Den ganzen Vormittag herrschte reges Treiben an den fünf Stationen, die jede Jugendfeuerwehrgruppe durchlaufen musste. Kuppeln einer Schlauchleitung, Kugelstoßen, Staffellauf, Wissenstest und Aufbau eines Löschangriffs waren die zu meisternden Aufgaben. Zum Schluss hatten alle 66 Mädchen und 74 Jungen die Prüfungen bestanden.

 

Festauftakt nach Maß im vollen Zelt

Die Feuerwehr Waldmünchen hatte sich aus Platzgründen entschieden, das große Fest nicht in der Festhalle abzuhalten, sondern in einem großen Zelt neben der Festhalle am Sandplatz. Nach dem Abholen aller Ehrengäste mit einem langen Zug durch die Straßen der Stadt und nach dem Totengedenken mit Kranzniederlegung zog der Jubelverein ins Festzelt ein. Schirmherr Eduard Deml zapfte das erste Fass Rhaner Festbier an. Die Band „Woidrocker“ heizte schon an diesem ersten Abend in dem vollen Festzelt ordentlich ein. Es dauerte nicht lange und alle standen auf den Bierbänken. Gut gelaunte Vereine und Gäste aus Nah und Fern sorgten für eine super Stimmung, die in der ganzen Stadt zu vernehmen war. Auch die Löschbar in der Festhalle war an diesem Abend bestens frequentiert.

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Am Sonntag war die Hölle los

Nach einer sehr kurzen Nacht wurden die (Ehren-)Patenvereine der Wehr in aller Früh abgeholt. Bereits um acht Uhr war Blasmusik in den Straßen der Stadt zu hören. Gemeinsam mit vielen weiteren Vereinen zog die Jubelwehr zum Festspielplatz, um dort einen feierlichen Gottesdienst abzuhalten. Die Tribüne war voll besetzt, viele Gäste mussten den Gottesdienst im Stehen verfolgen. Ein wunderbarer Blumenteppich mit dem Festlogo schmückte den Altar. Stadtpfarrer Wolfgang Häupl zelebrierte den Gottesdienst. Nach der Segnung der Fahnenbänder lobten Schirmherr Eduard Deml und Festmutter Doris Schmid die Arbeit der Wehr.

Höhepunkt des Festes war der große Festumzug durch die Straßen der Trenckstadt. Schon am Sonntagmittag war das Festzelt voll belegt und es mussten vor dem Zelt zahlreiche weitere Bierbänke aufgebaut werden. Das Wetter meinte es gut und so marschierten 65 Vereine mit über 1000 Beteiligten durch die Stadt. Der Festzug wurde angeführt von den Trenckreitern mit Oberst Franziskus an der Spitze. Auch weit angereiste Feuerwehrfreunde aus den Partnerstädten Elz, Marktoberdorf, Klenci und Kulmbach feierten mit. Es war ein absolut pompöser Festzug mit vielen Zuschauern. Den Abschluss des Festzuges bildete der Fahneneinzug im Festzelt. Jeder Verein wurde einzeln in das Festzelt eingerufen und der Fahnenträger gab sein Bestes. Die Stimmung im Festzelt war bis zum Abend riesig, die Perlhütter Musikanten spielten auf, bevor am Abend die Schwarzachtaler Blasmusik aus Seebarn das Regime übernahm.

 

Oldtimer-Schau, Florian-Cup und erneut ein volles Festzelt

Am Pfingstmontag startete die Wehr mit einem Oldtimer-Frühschoppen in den letzten Festtag. Eine kleine Oldtimer-Schau vor dem Festzelt begeisterte vor allem die Kinder und auch Bürgermeister Markus Ackermann kam mit seinem betagten Motorrad.

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Richtig viel los war dann auch am Nachmittag beim „Florian-Cup“, der vor dem Eingang zum Festzelt ausgetragen wurde. Beim Wettbewerb mit vier Disziplinen konnte alle beweisen, was sie drauf haben – auch Nicht-Feuerwehrler. Um 14 Uhr startete die FFW Hocha als erstes Team. Beim „Stammschlagen“ musste ein Baumstamm möglichst weit durch eine Bahn geschlagen werden. Etwas weniger kräftezehrend war das Befüllen einer Milchkanne beim „Wasserschätzen“. Hier schaffte sogar eine Feuerwehr genau die geforderten zehn Liter. Am meisten Schaulustige lockte das „Bierkistenstapeln“ an. Hier kam die ganze Mannschaft ins Schwitzen, mussten doch möglichst viele Bierkisten horizontal gestapelt werden. 43 Kisten waren der Rekord. In der letzten Übung galt es, eine Tragkraftspritze möglichst schnell über eine bestimmte Bahn zu ziehen. Durch einen Regenguss wurden die Spiele kurz unterbrochen, aber in dieser Zeit wurde im Festzelt das Kuchenbuffet geplündert. Im Festzelt spielte die tschechische Kapelle „Vrchovanka“ beste Blasmusik. Am Ende des Wettbewerbes durfte sich die Mannschaft Spielberg III als Sieger nennen.


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Am Abend zog die Feuerwehr Waldmünchen erneut in ein voll besetztes Festzelt ein. Kaum hatte die Band „D`Urwaidler“ zu spielen begonnen, standen auch schon alle auf den Bänken. Die Festkinder durften auf die Bühne und die Band heizte die Stimmung im Festzelt so richtig auf. Für die Feuerwehr Waldmünchen waren es am Schluss drei richtig tolle Tage mit vielen Freunden aus Nah und Fern. All die Mühen und Vorbereitungen hatten sich gelohnt.