Großbrand fordert knapp 30 Feuerwehren

Viele Tiere können nicht gerettet werden

Großbrand bei Treffelstein

 

Ein Großbrand auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in Birkhof bei Treffelstein hat am 16. August einen Schaden von rund 1,5 Millionen Euro verursachte. Zur Brandbekämpfung und zum Feuerschutz waren insgesamt 25 deutsche und vier tschechische Wehren im Einsatz, der bis in den Vormittag hinein andauerte. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

 

Um kurz vor ein Uhr entdeckten Anwohner in Treffelstein eine Rauchsäule über Birkhof. Daraufhin alarmierte die Leitstelle Regensburg zunächst nur die Feuerwehr Treffelstein sowie Kreisbrandmeister Manfred Schneider. Der aber sah sehr schnell, dass es sich um einen Großbrand handelte und ließ sofort zahlreiche Feuerwehren nachalarmieren. Eine Stallung, eine große Lagerhalle und ein Anbau waren zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu retten. Die ersteintreffenden Einsatzkräfte versuchten zusammen mit Anwohnern, noch möglichst viele Tiere aus der Stallung zu retten. Angrenzend an das Brandobjekt waren eine weitere große Lagerhalle sowie eine Biogasanlage.

Der Schutz dieser Anlagen hatte für die Einsatzkräfte höchste Priorität, weshalb KBI Norbert Auerbeck eine Alarmstufenerhöhung auf B5 veranlasste, außerdem wurden noch vier tschechische Wehren zur Einsatzstelle angefordert. Denn die Löschwasserversorgung war ein weiteres Problem, welches schnellstmöglich behoben werden musste. Für die Löscharbeiten und den Schutz der Gebäude wurde das Wasser zunächst aus einzelnen Fahrzeugen entnommen, dann auch aus dem örtlichen Wassernetz, das jedoch die erforderlichen Mengen nicht vollständig erbringen konnte. Daher richteten die Wehren mehrere lange Förderleitungen ein, teilweise aus Treffelstein. Außerdem wurde sogar vom Silbersee Wasser durch die tschechischen Wehren im Wege des Pendelverkehrs entnommen und damit ein Faltbehälter als Pufferspeicher befüllt; und es wurde zusätzlich ein Swimming-Pool angezapft. Durch die Alarmstufenerhöhung waren letztlich knapp 300 Feuerwehr-Einsatzkräfte im Einsatz aus insgesamt 29 Wehren. Der Rettungsdienst war mit Einsatzleiter Dominik Lommer vor Ort, um den Einsatz der zahlreichen Atemschutzgeräteträger abzusichern. Für diese wurde eine Sammel- und Koordinierungsstelle eingerichtet. Es kamen im Laufe der Einsatzstunden rund 25 Atemschutzgeräteträger zum Einsatz. Die riesige Brandfläche wurde von den Drehleitern aus Waldmünchen, Furth im Wald und Schönsee zusätzlich bekämpft. Nachdem ersichtlich war, dass die beiden angrenzenden Gebäude erfolgreich geschützt werden konnten, beschränkten sich die Löscharbeiten auf das Brandobjekt. Aus zahlreichen Strahlrohren wurde der Brand von allen Seiten bekämpft. Mit Hilfe einer Drohne der Feuerwehr Blaibach konnten sich die Führungskräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk eine Lage über Glutnester und weitere Besonderheiten im Brandobjekt verschaffen, denn dieses konnte wegen Einsturzgefahr und Hitze nicht betreten werden. So wurde dann bei Tageseinbruch auch entschieden, Löschschaum für die Brandbekämpfung einzusetzen. Die ersten Feuerwehren konnten schließlich von der Einsatzstelle abgezogen werden.

 

Parallel zu den Löscharbeiten kümmerten sich die Einsatzkräfte um die Tiere, welche den Stall noch verlassen konnten. Diese waren freilaufend auf Straßen, Wiesen und im Wald unterwegs und mussten wieder eingefangen werden. Hierfür wurde mit Bauzaun auf einer angrenzenden Wiese ein Gatter errichtet und die Tiere schließlich von einem Viehhändler abtransportiert. Festzustellen war aber auch, dass zahlreiche Tiefe in den Flammen verendeten. Nach Polizeiangaben hatten es nur etwa 40 bis 50 geschafft. Die Polizei veröffentlichte eine Warnung an alle Verkehrsteilnehmer, da nicht alle Kühe eingefangen werden konnten. Ein Veterinär wurde ebenfalls hinzugezogen. Gemeinsam mit dem Fachberater des THW wurde schließlich entschieden, Spezialgerät hinzuzuziehen, um die Glutnester und einen riesigen Heuhaufen abzutragen. Die hierfür erforderlichen Löscharbeiten dauerten noch bis in den Vormittag hinein an. Unerwähnt bleiben sollte nicht, dass auch mehrere landwirtschaftliche Geräte eigeninitiativ zur Versorgung mit Löschwasser im Einsatz waren. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, der Schaden wird vorläufig auf 1,5 Millionen Euro geschätzt.

 

Im Einsatz waren diese Kräfte:

Feuerwehren Treffelstein, Tiefenbach, Waldmünchen, Katzbach-Loibling, Geigant, Hiltersried, Pillmersried, Katzbach bei Geigant, Breitenried, Biberbach, Spielberg, Steinlohe, Altenschneeberg, Hannesried, Katzelsried, Furth im Wald, Schönthal, Rötz, Teunz, Winklarn, Schönsee, Neuburg vorm Wald, Pemfling, Oberviechtach, Blaibach, Hasici Domazlice, Klenci, Chodov, Postrekov. KBI Norbert Auerbeck, KBI Marco Greil, KBM Manfred Schneider, KBM Christian Bauer, KBM Andreas Bierl, Kreisfeuerwehrarzt Dr. Stefan Enderlein. THW Roding, Rettungsdienst mit Rettungswagen und Verpflegungsanhänger unter Leitung von ELRD Dominik Lommer


Einsatzart Brand
Alarmierung Große Schleife - 170 Schlauchwagenzu - 221
Einsatzstart 16. August 2022 00:58
Fahrzeuge TLF 16/25
DLK 23/12
V-LKW
WLF
AB-Tank/Wasser (Abrollbehälter Tank/Wasser)