Ein Übergreifen konnte nicht mehr verhindert werden
Es war ein schwieriger Einsatz, der sich da am frühen Nachmittag des 29. Januar in Perlhütte auftat: Der gemeldete Brand eines Geräteschuppens hatte bei Eintreffen der Feuerwehren bereits auf das Wohnhaus übergegriffen. Das dort installierte Blechdach bereitete erhebliche Probleme beim Ablöschen auch der letzten Glutnester. Der Einsatz war erst am Abend beendet. Um 21 Uhr musste die FFW Waldmünchen erneut anrücken, weil wieder eine Rauchentwicklung zu verzeichnen war.
Offenbar blieb der Brand des Geräteschuppens längere Zeit unentdeckt. Die Leitstelle Regensburg alarmierte um 13:51 Uhr zunächst die Feuerwehren aus Waldmünchen, Treffelstein, Tiefenbach, Geigant, Höll und Hocha, außerdem KBI Norbert Auerbeck und KBM Andreas Bierl. Schon auf der Anfahrt konnte eine Rauchsäule über Perlhütte gesehen werden. Nach einer ersten Lageerkundung mit dem Ergebnis, dass der Dachstuhl des Wohnhauses bereits Feuer gefangen hatte, wurde umgehend eine Alarmstufenerhöhung auf „B4“ angefordert. Damit setzten sich aus Feuerwehren aus Hiltersried, Pillmersried, Katzbach, Ulrichsgrün, Rötz, Prosdorf, Furth im Wald und Döfering in Bewegung, dazu die tschechischen Wehren aus Postrekov, Chodov und Klenci. Als Hilfe für die Einsatzleitung baute die UG-ÖEL aus Katzbach bei Loibling eine Führungsstelle auf. Ein Fachberater des THW wurde ebenfalls hinzugezogen. Als erstes Löschfahrzeug vor Ort war das Tanklöschfahrzeug der FFW Waldmünchen, dann die Drehleiter aus Waldmünchen. Die beengten Straßenverhältnisse erschwerten die Arbeiten. Sofort bekämpfte ein Atemschutztrupp von außen und einer von innen das Feuer. Erfolgreich konnte so das Übergreifen auf einen benachbarten Holzschuppen verhindert werden. Die Fensterscheiben am Wohnhaus direkt über der Brandstelle waren bereits geborsten. Zur Löschwasserversorgung wurden zwei Förderleitungen aufgebaut, die sich aus Hydranten speisten. Außerdem standen mehrere wasserführende Fahrzeuge aus Tschechien sowie erstmals das Wechselladerfahrzeug der FFW Waldmünchen mit dem Abrollbehälter „Wasser/Tank“ bereit. Dieser hatte über 8000 Liter Wasser dabei und diente dann auch als Zwischenspeicher für das Wasser, welches über die Förderleitung dazu kam, was sich als sehr effizient erwies.
Der brennende Schuppen war zügig abgelöscht. Das Hauptaugenmerk der Löscharbeiten war dann dem Wohnhaus gewidmet. Überall aus dem Dachstuhl von Haupthaus und Anbau quoll Rauch, selbst eine Durchzündung konnte nicht ausgeschlossen werden. Daher kamen zahlreiche weitere Atemschutzträger zum Einsatz, am Ende waren es 25 Trupps, die von der zentral eingerichteten Atemschutzüberwachung registriert wurden. Auch deshalb wurde der Gerätewagen Atemschutz nachgefordert, um hier ausreichend Material vor Ort zu haben. Im Innenangriff sowie von außen über die Drehleiter sollte den Flammen der Garaus gemacht werden. Das Blechdach erwies sich dabei als großes Problem. Während am Haupthaus der Dachstuhl größtenteils gerettet werden konnte, hatte sich im Nebenbau das Feuer schon weit ausgebreitet. Mit Hilfe der Rettungssäge wurde unterhalb des Giebels ein Loch in das Dach geschnitten und sofort schossen meterhohe Flammen heraus. Es mussten daher weitere Blechteile entfernt werden, um hier an alle Glutnester zu kommen. Bürgermeister Markus Ackermann machte sich selbst ein Bild von der Lage und ließ sich den Einsatzablauf erklären. Am frühen Abend war dann endgültig „Feuer aus“. Mit Hilfe der Drehleiter und der Absturzsicherung wurden anschließend die offenen Dachteile notdürftig mit einer Plane abgedeckt. Die Aufräumarbeiten in der Feuerwache Waldmünchen benötigten noch eine erhebliche Zeit.
Die Polizei bezifferte den Sachschaden auf bis zu 200.000 Euro und nahm die Ermittlungen zur Brandursache auf. Der Rettungsdienst musste zwei Bewohner wegen eingeatmeter Rauchgase behandeln. Außerdem sicherte der Rettungsdienst den Einsatz der Atemschutzgeräteträger ab. Es waren rund 190 Einsatzkräfte insgesamt im Einsatz.
Um 21 Uhr wollte die Feuerwehr Waldmünchen eigentlich zur Brandnachschau fahren, die Leitstelle Regensburg alarmierte jedoch kurz zuvor erneut mit dem Stichwort „B3“ diverse Feuerwehren. Es wurde eine wiederholte Rauchentwicklung gemeldet. Vor Ort bestätigte sich dies aber nur zum Teil, weshalb die alarmierten Wehren umdrehen konnten. Die FFW Waldmünchen aber löschte die relevanten Bereiche erneut ab und setzte hierzu noch ergänzend Löschschaum ein. Dieser erneute Einsatz war dann um 22 Uhr beendet.