Geübt wurde hoch oben über Waldmünchen

20.09.2018
Im Rahmen der Aktionswoche stand das Bergdorf Herzogau im Fokus

Angenommener Brand in der Waldvereinshütte

 

Eine große Herausforderung meisterten die Wehren aus Waldmünchen und Umgebung im Rahmen der Feuerwehr-Aktionswoche am 20. September: Das Bergdorf Herzogau ist schon schwierig, was Löschwasserversorgung und die zu überwindenden Höhenunterschiede betrifft. Die hoch gelegene Waldvereinshütte am Ende von Herzogau mit ihren mehr als zwanzig Schlafplätzen war daher ein besonders lohnendes Übungsobjekt. Die Feuerwehrführung war mit der Arbeit der beteiligten Wehren zufrieden.

 

KBM Andreas Bierl plante die Übung im Vorfeld mit Verantwortlichen der Feuerwehr Herzogau. Am Donnerstagabend setzte er dann pünktlich um 18.30 Uhr die beteiligten Feuerwehren in Bewegung mit der Lagemeldung „Ausgedehnter Brand im Waldvereinshäusl, zwei Personen vermisst“. Zusammen mit seinen weiteren KBM-Kollegen Michael Sturm, Christian Bauer und Manfred Schneider sowie mit KBI Norbert Auerbeck, Bürgermeister Markus Ackermann und Ortssprecher Alfons Lang überwachte er die Arbeit der eintreffenden Wehren. Und die Herausforderung war eine Besondere: Die Löschwasserversorgung musste über eine lange Schlauchleitung von rund 1200 Meter aufgebaut werden, und das über eine Höhendifferenz von 75 Metern, was eine besonders gute Zusammenarbeit und Abstimmung erforderte. Das Wasser wurde aus dem „Kreuzweiher“ hinter der Kirche von Herzogau von der Feuerwehr Hocha angesaugt. Für den Erstangriff wurde Wasser aus einem nahe gelegenen Hydranten entnommen, worum sich die örtliche Feuerwehr Herzogau kümmerte. Die anderen Wehren setzten anschließend alle 140 Meter eine Pumpe und verlegten die Schläuche. Für die Feuerwehr Waldmünchen waren Brandbekämpfung und Innenangriff vorgesehen. So rüsteten sich drei Trupps mit Atemschutz aus, um die zwei vermissten Personen im Obergeschoss der Hütte zu finden. Gleichzeitig wurde mit der Drehleiter ein Rettungsweg zum ersten Obergeschoss geschaffen. Die beiden vermissten Personen wurden in kurzer Zeit gefunden. Die eine Puppe wurde von einem Trupp direkt ins Freie getragen, die andere mittel Schleifkorbtrage und Drehleiter gerettet. Die Verlegung der über einen Kilometer langen Leitung war nach gut einer halben Stunde beendet, so dass zusätzliches Löschwasser am „Brandobjekt“ war. Auch von einem Schlauchplatzer ließen sich die Wehrmänner nicht aus der Ruhe bringen.

 

Knapp eine Stunde nach dem Funkspruch konnte KBM Andreas Bierl die Übung für beendet erklären und zu einer Abschlussbesprechung vor dem Gerätehaus Herzogau einladen. Er sprach von einem anspruchsvollen Ziel und betonte, dass im Gebäude über 20 Betten vorgehalten werden. „Eine ausbaufähige Löschwasserversorgung und eine beachtliche Höhendifferenz sind die besonderen Herausforderungen“, so Bierl. Die Arbeit der Wehren wurde dann von den anderen Kreisbrandmeistern gelobt, die nur sehr wenig an der Zusammenarbeit auszusetzen hatten. Andreas Bierl erinnerte daran, für die Kommunikation noch mehr auf die Funkgeräte zurückzugreifen. Und er bat das Stadtoberhaupt darum, weitere Funkgeräte mit einer „Repeater-Funktion“ ausstatten zu lassen, um einen reibungslosen Funkverkehr zu haben. Markus Ackermann wiederum bedankte sich für die großartige Beteiligung der vielen Ehrenamtlichen: „Ihr habt die anspruchsvollen Aufgaben gut gemeistert. Euer Dienst ist keine Kleinigkeit, sondern ein wichtiger Beitrag.“ Feuerwehren würden nur dann funktionieren, wenn alle zusammenhelfen. Mit Blick auf die Löschwasserversorgung erklärte der Bürgermeister, dass man wichtige Erkenntnisse gewonnen habe und diese in künftige Entscheidungen einfließen lassen werde. KBI Norbert Auerbeck war stiller Beobachter und bedankte sich bei den rund 100 Wehrmänner und Wehfrauen für den Dienst das ganze Jahr über. „Je mehr wir üben, umso mehr bleibt dann auch hängen“, so sein Resümee. Besonders freute er sich, dass die Feuerwehr Herzogau eifrig unterstütze. „Es war keine einzige Einsatzkleidung mehr im Gerätehaus.“ Mit der Vorführung eines Flachwasseransaugers sowie Getränken, spendiert von der Brauerei Naabecker, endete der Übungsabend.

 

Diese Wehren beteiligten sich an der Übung: Althütte, Ast, Herzogau, Hocha, Höll, Schäferei-Kümmersmühle, Prosdorf, Spielberg, Untergrafenried, Ulrichsgrün, Waldmünchen