Feuerwehr feiert rauschende Ballnacht
Überfüllung in der „Klinik am Böhmerkreuz“
Sehr zufrieden konnte die Feuerwehr Waldmünchen auch in diesem Jahr mit den Besucherzahlen und der Resonanz auf die selbst erarbeitete Einlage sein. Gut 350 Personen haben trotz Schnee und Matsch den Weg in die TV-Halle gefunden, darunter auch Abordnungen aus Klentsch und aus Oberbayern, und einen stimmungsvollen und kurzweiligen Abend genossen. Mit der Einlage „Klinik am Böhmerkreuz“ sorgten die Feuerwehrler eine halbe Stunde lang für eine gehörige Portion Humor.
Die Feuerwehr hatte auch Werbung bei den örtlichen Schulen gemacht und so besuchten viele junge Tänzerinnen und Tänzer den schwarz-weiß-Ball und probierten sich im kürzlich Erlernten. Die Stimmungshochburg war an diesem Abend ganz klar in der TV-Halle und in diese fanden viele Abordnungen von anderen Vereinen, darunter schon traditionell eine stattliche Abordnung von Feuerwehrlern aus der tschechischen Nachbarstadt Klentsch zusammen mit zweitem Bürgermeister Prema Lamac. Vorsitzender Benjamin Schlegl hieß die Gäste willkommen ebenso wie Bürgermeister Markus Ackermann mit seiner Gattin sowie diverse Stadträte und Ortswehren aus der Umgebung. Ein besonderer Willkommensgruß galt einer kleinen Delegation der befreundeten Wehr aus dem oberbayerischen Pflugdorf-Stadl, welche definitiv die weiteste Anreise hatte. Der Vorsitzende bedankte sich bei allen Beteiligten für die Vorbereitungen dieser Ballnacht und sprach von einer großen Gemeinschaftsleistung. Dies kam später vor allem in der aufwändigen Einlage zur Geltung.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte wie im vergangenen Jahr die „Bavaria-Band“ mit einem breitgefächerten Musikrepertoire, so dass jeder Tanzwütige auf seine Kosten kam. Die Tanzfläche war auch bei klassischen bayerischen Runden gut gefüllt und die vielen Gäste nutzten die Gelegenheit, kräftig das Tanzbein zu schwingen. Für Bürgermeister Markus Ackermann war die Abordnung der Feuerwehr aus Klentsch eine ganz besondere Freude, denn „so funktioniere die Städtepartnerschaft am besten“. So ließ es sich der neu gewählte zweite Bürgermeister und Feuerwehrmann Prema Lamac ebenso nicht nehmen, der Wehr einen Besuch beim Feuerwehrball abzustatten.
Gegen 22 Uhr sollte als Höhepunkt die selbst erarbeitete Einlage die vielen Gäste erheitern. Die Wehr hatte in diesem Jahr das Motto „Klinik am Böhmerkreuz“ auserkoren und gewährte einen tiefen Einblick in den Alltag einer Notaufnahme. Dort ging es zu „wie im Taubenschlag“, Empfangsdame und Krankenschwester hatten alle Hände voll zu tun. Als erstes wurde ein Patient von Sanitätern angeliefert, der von der Weihnachtsbeleuchtung fast erschlagen worden wäre. Beim Spaziergang auf dem Weg ins Wirtshaus wurde er von der Kugel der neuen Beleuchtung über der Straße getroffen und „ins Schaufenster vom Deml-Apotheker“ geschleudert. Mit Prellungen und Schürfwunden wurde er eingeliefert und durfte sich samt Krankentrage ins Wartezimmer setzen. Richtig viel Nerven brauchte die Empfangsdame dann bei einer älteren Dame, die zum Hörtest erschien und einfach so gar nicht verstand, dass dieser abgesagt werden musste, da das Gerät kaputt war. Entnervt ließ sie schließlich die Dame im Wartezimmer Platz nehmen. Und es ging gleich zackig weiter: Eine Horde Betrunkener wollte einen Verletzten, der sich beim Weißbier einschenken den Arm auskugelte, in der Notaufnahme abliefern, hatte diesen jedoch zunächst vergessen. Schließlich führte ein Zufall dazu, dass sich der Arm wieder selbst einstellte und das Problem gelöst war. Diskretion spielte sodann bei einem Mann, der eine „Bierflasche im Arsch“ hatte, so gar keine Rolle und das ganze Wartezimmer amüsierte sich bestens. Der Patient, der sich nicht setzen konnte, wurde alsbald von „Dr. Flutsch“ von der Analogie zur Röntgenaufnahme gebeten. Beim letzten Fall hatte es die Notaufnahme dann mit Vater und Sohn aus Ostdeutschland zu tun, die für einen Termin zum Herausnehmen der Mandeln erschienen waren. Die Empfangsdame hatte jedoch nur eine Schönheits-OP im Kalender stehen, was zu heftigen Streitigkeiten führte. Mit der Röntgenaufnahme von der „Flasche im Arsch“ endete die lustige Einlage und die Akteure zogen mit einer Polonaise in die Blaulichtbar.
Diese öffnete gegen 22.30 Uhr ihre Pforten und die Gäste konnten sich mit diversen Cocktails und Longdrinks eindecken. Das Barteam hatte die Bar bis in den frühen Morgen geöffnet, so dass niemand verdursten musste. Insgesamt war die Wehr sehr zufrieden mit dem Verlauf des Balls und der Resonanz der Besucher.