Auf 60 Seiten in Farbe ist das Jahr 2019 dokumentiert

06.05.2020
Übergabe des Jahresberichts an Bürgermeister Markus Ackermann

"Der alltägliche Feuerwehrwahnsinn" im positiven Sinne

 

Er dokumentiert den „alltäglichen Wahnsinn“ einer Stützpunktfeuerwehr im positiven Sinn – so bezeichnete Vorsitzender Benjamin Schlegl den Jahresbericht der FFW Waldmünchen, als er diesen zusammen mit Kommandant Stefan Nachtmann an Bürgermeister Markus Ackermann übergab. Dieser sparte nicht mit Lob und zeigte sich begeistert von der Vielfalt, welche eine aktive Feuerwehr ausmacht.

 

Eigentlich sollte der Termin der Übergabe des 60 Seiten starken Jahresberichts schon vor gut vier Wochen stattfinden, aber da gab es noch strengere Beschränkungen und viele Unsicherheiten. So wurde die Übergabe des Jahresberichts der FFW Waldmünchen nunmehr im kleinen Kreis mit entsprechenden Abständen im Sitzungssaal des Rathauses vollzogen. Stellvertretender Vorsitzender und Unternehmer Eduard Deml verteilte seinen produzierten Mundschutz mit bayerischen Rauten an alle Anwesenden. Die Feuerwehrführung und Jugendwart Georg Kussinger übergaben den Bericht an das Stadtoberhaupt. Für den Druck zeichnete sich die Druckerei Fuß verantwortlich. Eine Auflage von 70 Exemplaren komplett in Farbe war nur deshalb möglich, weil die Firma EHB-Elektrotechnik mit Hans-Jürgen Bauer eine großzügige Geldspende zusicherte. Für die Zusammenstellung der Berichte und das Setzen der Seiten opferte das Feuerwehrmitglied Matthias Heimann viele ehrenamtliche Stunden. „Es ist ein wirklich toller Bericht, der zeigt, wie stark ihr gefordert seid“, so fasste Bürgermeister Markus Ackermann seine Lektüre des Jahresberichts von 2019 zusammen. Die Qualität des Drucks sei hervorragend, der Bericht sehr hochwertig aufgemacht und mit vielen Statistiken versehen. Er dankte der Wehr für eine tolle Jugendarbeit und für ihr großes Verantwortungsbewusstsein. Und er lobte die vielen gesellschaftlichen Aktivitäten und nannte hier nur beispielhaft das Hallenfest oder den Feuerwehrball. Die Feuerwehr Waldmünchen bringe sich, so Ackermann, in bester Weise in das Stadtleben ein. Und natürlich ging er auch auf das Einsatzgeschehen des vergangenen Jahres ein: „Das vielfach genannte Jahr der Brände wird hier für die Nachwelt dokumentiert. Mit 120 Einsätzen mit großem Spektrum, davon mehrere große Einsätze, war es kein leichtes Jahr. Und das Ganze ist tatsächlich auch nicht ohne, was das Risiko in Einzelfällen angeht.“ Aufgrund der umfangreichen Ausbildungsmaßnahmen seien die Aktiven aber bestens auf die vielfältigen Einsatzszenarien vorbereitet. So sind dem Jahresbericht zahlreiche Lehrgänge und größere Übungen zu entnehmen. Es besuchten 56 Mitglieder Lehrgänge unterschiedlichster Art, darunter auch viele junge Feuerwehrmänner und –frauen.

Für Kommandant Stefan Nachtmann war besonders wichtig hervorzuheben, dass die Zusammenarbeit mit tschechischen Wehren tolle Früchte trägt. Es seien tolle Freundschaften entstanden und diverse eindrucksvolle Übungen absolviert worden, so Nachtmann. „Wir sind hier im Landkreis Cham ganz vorne mit dabei“, so sein Eindruck, und er bedauerte, dass die Infektionslage aktuell keine Zusammenkünfte ermögliche. Vorsitzender Benjamin Schlegl ergänzte, dass es letztes Jahr mehrere erfolgreiche Einsätze der Wehren beider Länder auf beiden Seite der Grenze gegeben habe. Und er zählte fünf gemeinsame Übungen, darunter auch ein Übungstag mit der Berufsfeuerwehr Domazlice, sowie sieben weitere gesellschaftliche Veranstaltungen. „Ein großes Kompliment, was die Kontakte nach Tschechien betrifft. Ihr seid hier Vorreiter und Ideegeber“, so Markus Ackermann zu diesen Aktivitäten. Auch ihm würden derzeit die persönlichen Kontakte nach Tschechien sehr abgehen. Und er merkte an: „Es ist erschreckend, dass die europäische Idee auf dünnem Boden gebaut ist. Dies müssen wir derzeit leidvoll erfahren.“ Die Feuerwehr Waldmünchen war überdies im letzten Jahr sechs Tage in Frankreich, davon mehrere Tage in der Partnerstadt Combourg. Trotz großem organisatorischem Aufwand blieb diese Reise allen in Erinnerung. „Zum Jahrestag vor einigen Wochen posteten nicht wenige Mitreisende wieder Erinnerungsbilder“, so Benjamin Schlegl. Ebenso in Erinnerung blieb das große Hallenfest mit der Einweihung des neuen Wechselladers und der neuen Einsatzkleidung. Außerdem ein Maibaum, der erst im dritten Anlauf aufgestellt werden konnte, nachdem er von den Schäfereien geraubt worden war. Für die Jugendarbeit ergriff Jugendwart Georg Kussinger das Wort. Er berichtete von bis 25 bis 30 Jugendlichen, die regelmäßig die Übungsabende besuchten. Man habe an sämtlichen Ausbildungstätigkeiten und Tests teilgenommen. Gleichzeitig wurde im vergangenen Jahr der langjährige Jugendwart Stefan Schlotterbeck offiziell aus seinem Amt verabschiedet. Kussinger hoffte, dass nach der Corona-Zwangspause die Jugendlichen wieder vielzählig zu den Übungsabenden kommen.

 

Am Ende der Vorstellung wollten es Stefan Nachtmann und Benjamin Schlegl nicht versäumen, allen Partnern und der Landkreis-Feuerwehrführung für die Unterstützung zu danken. Besonders aber Hans-Jürgen Bauer für die finanzielle Unterstützung. Ebenso sprachen sie von einer guten Zusammenarbeit mit Bürgermeister Markus Ackermann und der Stadtverwaltung. „Im Jahr 2019 sind viele Weichen gestellt worden, die erst in diesem Jahr zu sehen sein werden.“ So werden die beiden in Auftrag gegebenen Abrollbehälter im Herbst 2019 ausgeliefert werden, die entsprechenden Baubesprechungen fanden bereits statt. Das Stadtoberhaupt sprach schließlich noch aktuelle Entwicklungen wie die Verbesserung der Löschwasserversorgung in Herzogau an und freute sich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.

 

Aus dem Jahresbericht der FFW Waldmünchen 2019:

120 Einsätze, darunter 31 Brandeinsätze und 67 Technische Hilfeleistungen, 1 ABC-Gefahrstoffeinsatz

32 große Alarmierungen, 27 kleine Alarmierungen, 57 telefonische Übermittlungen

17.846 gefahrene Kilometer mit den Einsatzfahrzeugen

3.446 Übungsstunden, 2.793 Einsatzstunden

16 Teilnehmer beim „Charity-Mud-Run“ der Bundeswehr

2 Staffeln beim Drachentriathlon

Ausbildungsstand u.a.:

44 Atemschutzgeräteträger, 14 Chemieschutzanzugträger, 46 Maschinisten, 15 Drehleitermaschinisten, 10 Ausbilder in der Feuerwehr, 25 Personen für Absturzsicherung, 5 Notfall-/Rettungssanitäter, 2 Rettungsdiensthelfer, 32 Bediener für das Wasserfördersystem (Katastrophenschutz)