2019 war das "Jahr der Brände"
120 Einsätze und über 7000 Arbeitsstunden
Als „aller Ehren wert“ bezeichnete Bürgermeister Markus Ackermann bei der Jahreshauptversammlung am 12. Januar die Arbeit der Waldmünchener Feuerwehr. Ein „Jahr der Brände“ liegt nunmehr hinter dem Verein, es wurde berichtet und bilanziert, gleichzeitig gab es Ausblicke in die Zukunft. Für Jugendarbeit und Zusammenarbeit mit anderen Organisationen wurde viel Lob ausgesprochen. Und der Verein hat große Investitionen in die Einsatzkleidung getätigt.
Ähnlich wie im vergangenen Jahr begann Vorsitzender Benjamin Schlegl seine Ausführungen mit den Worten der Bundeskanzlerin, die vor Kurzem alle, die sich für unser Gemeinwesen einsetzten, egal ob haupt- oder ehrenamtlich, als Rückgrat unserer Demokratie betitelte. Auch jeder Waldmünchner Floriansjünger dürfe sich als „Rückgrat der Demokratie“ fühlen. Rund 50 Mitglieder konnte der Vorsitzende am Sonntagnachmittag im Lehrsaal des Gerätehauses begrüßen. Besonders freute er sich über die Anwesenheit diverser Ehrengäste, unter anderem Bürgermeister Markus Ackermann, Kreisbrandinspektor Norbert Auerbeck und Kreisbrandmeister Andreas Bierl. Von Seiten des Rettungsdienstes waren der neue Waldmünchener Rettungswachleiter Walter Urban und BRK-Bereichsleiter Dr. Peter Hering gekommen. Die Polizei war mit Polizeikommissar Michael Mühlbauer der Einladung gefolgt. Nach dem Totengedenken begann Schlegl mit seinem Bericht über das abgelaufene Vereinsjahr. Die Jahreshauptversammlung biete eine tolle Möglichkeit, darauf zu blicken, was man in den vergangenen zwölf Monaten für die Gesellschaft, ganz konkret für die Stadt Waldmünchen, bewirken und voranbringen konnte. Er stellte zu Beginn die Frage, was der Feuerwehr vom Jahr 2019 bleibe und nannte einige Stichworte: eine außergewöhnliche Reise ins französische Combourg, das Hallenfest mit Fahrzeugweihe sowie eine Vielzahl an sehr personal-, zeit- und materialaufwendigen Einsätzen. Das verdeutliche, auf wie vielen unterschiedlichen Ebenen die Stützpunktwehr unterwegs sei. Möglich machen würden dies neben etlichen fördernden auch eine gute Anzahl an aktiven Mitgliedern, so der Vorsitzende. Insgesamt sei die Mitgliederzahl im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr mit 520 Mitgliedern nahezu gleichgeblieben.
105 Termine – 120 Einsätze
Beeindruckend war wieder einmal der nächste Punkt in Schlegl’s Bericht: zusätzlich zu den 14-tägigen Übungen der Aktiven, den Einsätzen und anderen Terminen der Vorstandschaft habe man in 2019 genau 105 weitere offizielle Termine bewältigt. Einen kurzen Auszug aus der Terminliste stellte er zusammen mit einigen Bildern besonders heraus. Die 120 Einsätze wurden „fast nebenbei“ abgearbeitet, obwohl einige sehr zeitintensiv gewesen waren. Auch die Schneekatastrophe im Alpenraum hatte einige Kräfte mehrere Tage beschäftigt. Besonders legte der Vorsitzende auf die Erwähnung einer Sache wert: im vergangenen Jahr hat die Feuerwehr ihre neue Einsatzkleidung beschafft. In Kombination mit weiteren kleineren Anschaffungen hat der Feuerwehrverein in 2019 insgesamt 18.620 € investiert, den Großteil davon in die Schutzkleidung, die sich bereits mehrfach bewährt hat. Die finanzielle Situation sei trotzdem zufriedenstellend. Mit Blick auf die Zukunft sprach er abschließend von vielen kommenden Aufgaben, neuen Anschaffungen, weiteren Investitionen und sprach seinen Dank an die vielen verschiedenen Partner der Waldmünchner Feuerwehr aus.
Aufwendige Einsätze und aktive Jugend
Kommandant Stefan Nachtmann konnte von 120 Einsätzen im Jahr 2019 berichten. Sie unterteilen sich in einen ABC-Gefahrstoffeinsatz, 31 Brandeinsätzen, 67 technischen Hilfeleistungen, 11 sonstigen Feuerwehreinsätzen und 10 Sicherheitswachen. Insgesamt wurden 2793 Einsatzstunden geleistet sowie die Fahrzeuge bei Einsätzen und Übungen 17.846 Kilometer bewegt. Nachtmann sprach von einem „fast ganz normalen Jahr“, welches er sogleich als „Jahr der Brände“ betitelte. Anhand einiger Bilder stellte er verschiedene Einsätze heraus. Er erinnerte an einen Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person bei Beckenhöhle, den Brand einer Stallung in Hirschöf oder den Brand einer Lagerhalle im Breitenwiesweg, um nur zwei der vielen Brände zu nennen. Vor allem die vier Großbrände, die sehr zeitintensiv gewesen seien, würden vielen noch lange Zeit in Erinnerung bleiben. Auch im Bereich der Ausbildung wurde wieder viel Zeit investiert, so wurden verschiedene Lehrgänge an staatlichen Feuerwehrschulen absolviert. Auf Standortebene wurden unter anderem fünf neue Atemschutzgeräteträger und fünf neue Maschinisten ausgebildet und ein Fahrsicherheitstraining besucht. Bei Gemeinschaftsübungen wurden wieder verschiedene Objekte im Stadtgebiet beübt. Auf Übungen entfielen 3496 Stunden. Als Anschaffung stellte auch er die neue Einsatzkleidung heraus. Er dankte für die Bereitschaft der aktiven Kräfte, stets an Übungen und Einsätzen teilzunehmen. Als Ausblick für das kommende Jahr nannte er die Umrüstung der Atemschutzgeräte und geplante Übungen mit den neu eingeführten Schlauchwagen- und HFS-Zügen.
Jugendwart Georg Kussinger sprach in seinem Bericht von 27 Jugendlichen, die regelmäßig an den Übungen teilnehmen. Für 2019 konnte man ganze sieben Übertritte in die aktive Mannschaft vermelden. Er berichtete, untermalt von einigen Bildern, über die verschiedenen Aktionen der Jugendfeuerwehr wie das traditionelle Maibaumaufstellen im BRK-Altenheim, Jugendflamme oder Wissenstest. An 53 Übungstagen habe man 2078,5 Stunden erreicht.
„Annerkennung, Wertschätzung und Respekt“
Bürgermeister Markus Ackermann bezog sich wieder auf das Zitat der Kanzlerin vom Anfang. „Ohne Leute wie euch könnte ein Staat nicht funktionieren!“, verdeutlichte er. Die Feuerwehr sei maßgeblich mitverantwortlich an der Gestaltung des städtischen Lebens und drücke ihr einen guten Stempel auf. Im Bezug auf die gut funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit zeigte er sich stolz: „Ihr übernehmt Verantwortung!“. Die von Benjamin Schlegl angesprochene Investition für die Einsatzkleidung kommentierte er als überaus wichtig, auch wenn gemeinsame Gespräche nicht immer leicht seien, so sei die Zusammenarbeit dennoch äußerst positiv. Abschließend sagt er: „Ihr seid bestens ausgebildet und trainiert, ich zolle euch Annerkennung, Wertschätzung und Respekt!“
KBI Norbert Auerbeck berichtete von vielen Leistungsprüfungen im Inspektionsbereich und von einem guten Ausbildungsstand. KBM Andreas Bierl zitierte: „Tue Gutes und sprich darüber!“. Er spielte dabei auf die wichtigen Aufgaben der Feuerwehren an. Regensburgern beispielsweise ist nicht bekannt, dass die Wehren am breiten Land alles in ihrer Freizeit tun. Er berichtete darüber hinaus von 213 Einsätzen in seinem KBM-Bereich. Beeindruckt zeigte er sich von der tollen Jugendarbeit, wo die Waldmünchener Wehr Vorreiter sei. Polizeikommissar Michael Mühlbauer sah die Stadtfeuerwehr als sehr leistungsstarken Partner. Beim Brand am Breitenwiesweg sei alles extrem schnell und koordiniert abgelaufen. Gleichzeitig appellierte er an die Aktiven, sich im Einsatz keine Beleidigungen oder Ähnliches gefallen zu lassen. Dr. Peter Hering bedankte sich für die gut funktionierende Zusammenarbeit und das breit gefächerte technische Verständnis, auf das der Rettungsdienst im Ernstfall zurückgreifen könne.
Nach den Dankesworten beschloss der Vorsitzende die Versammlung.