Auftakt zur Brandschutzwoche mit Waldbrandübung
Waldbrand am „Pfenningfelsen“
Es war ein kniffliges und anspruchsvolles Übungsszenario, welches sich die Verantwortlichen im Inspektionsbereich Waldmünchen zum Auftakt der diesjährigen Brandschutzwoche am 23. September ausgesucht hatten: Ein Waldbrand beim „Pfennigfelsen“ am Gibacht, der für die Einsatzkräfte nur schwierig zu erreichen war und der eine genaue Koordination der insgesamt zwölf eingesetzten Feuerwehren verlangte. Am Ende aber klappte es gut mit dem Übungsverlauf, trotz der einsetzenden Nacht und stürmischer Böen.
Der Waldbrand am Zwirenzl im April dieses Jahres hatte es deutlich gemacht, wie schwierig und zeitaufwändig solche Einsätze sind. Von daher war es Kreisbrandmeister Andreas Bierl wichtig, dass auch weitere schwer erreichbare Stellen im Schutzgebiet beübt werden. Der „Pfennigfelsen“ am Gibacht war das passende Objekt, denn vor zwei Jahren bauten die gleichen Feuerwehren eine Wasserversorgung von Althütte zum Gibacht auf. Nun also die logische Fortsetzung, als KBM Bierl um 18.30 Uhr die Wehren zur Übung per Funk alarmierte. Er wurde unterstützt von den KBMs Toni Semmelbauer, Benjamin Wachter und Martin Holler, als Beobachter fungierten außerdem 2. Bürgermeister Martin Frank, EKBI Anton Ruhland, PHK Bianca Drechsel und mehrere Bergwachtler aus Furth im Wald. Alle Wehren aus dem KBM-Bereich Waldmünchen setzten sich daraufhin in Bewegung und steuerten zunächst den Parkplatz in Gibacht an, der als Bereitstellungsraum auserkoren wurde. Dort bekamen die Feuerwehren aus Althütte, Ast, Herzogau, Hocha, Höll, Prosdorf, Schäferei, Spielberg, Ulrichsgrün, Untergrafenried und Waldmünchen ihre jeweiligen Übungsaufträge: Von einem Faltbehälter mit 5000 Liter Fassungsvermögen auf dem Parkplatz sollte eine lange Förderleitung hin zum Pfennigfelsen aufgebaut werden, verstärkt mit mehreren Pumpen. Zirka 1.400 Meter Schlauchleitung waren zu verlegen. Am angenommenen Brandgebiet sollten die Feuerwehren aus Ast und Waldmünchen den Waldbrand mit spezieller Ausrüstung eindämmen. Zum Transport der Waldbrandausrüstung hin zum für Einsatzfahrzeuge nicht erreichbaren Pfennigfelsen wurden drei UTVs (kleine und wendige Geländefahrzeuge) zum Ausprobieren zu der Übung hinzugezogen. Der Faltbehälter wurde von der FFW Waldmünchen installiert und mit Tanklöschfahrzeugen aus Furth im Wald und Waldmünchen im Pendelverkehr mit Wasser aus Althütte versorgt.
Trotz der schwierigen Verhältnisse und der beengten Zufahrt verlief die Übung, welche bis in die Dunkelheit hinein andauerte, gut. Die Einsatzfahrzeuge fuhren koordiniert in den Wald, die Schlauchleitung wurde wegen des starken Windes dann nur für rund 900 Meter aufgebaut und war nach rund einer Stunde mit Wasser am Strahlrohr gefüllt. Und auch die UTVs testeten sich im schwierigen Gelände aus, so dass KBM Andreas Bierl das Ende der Übung verkünden konnte. Die abschließende Besprechung fand im Gerätehaus in Waldmünchen statt. Dabei machte KBM Martin Holler darauf aufmerksam, dass alleine zum Befüllen der Schlauchleitung rund 6.000 Liter Wasser benötigt würden, die Übung aber gut strukturiert ablief. Seine beiden Kollegen Wachter und Semmelbauer sprachen von einem guten Verlauf, was dann auch KBM Bierl bestätigte. „Die Übung war anspruchsvoll und der Weg hin zur Brandstelle eine Herausforderung. Ein Kompliment an euch!“ Auch Martin Frank sprach seine Anerkennung aus, insbesondere angesichts der widrigen Umstände. Und er dankte ausdrücklich dem Führungspersonal für die Vorbereitung der Übung, was mit viel Aufwand verbunden sei. Zuletzt war es PHK Bianca Drechsel, die Waldbrände als künftige realistische Szenarien sah. Sie selbst fuhr auf einem UTV mit und sagte: „Das UTV ist ein mega Spielzeug, aber ebenso eine gute Hilfe und Erleichterung für die Einsatzkräfte.“ Und so blieb die Erkenntnis, dass ein solches Geländefahrzeug auch im Gemeindebereich Waldmünchen sehr gewinnbringend sein könnte.